Im Moment sind über acht Millionen Deutsche von Atemwegsinfektionen betroffen, wie schwaebische.de berichtet. Besonders besorgniserregend ist die hohe Krankheitslast unter fünf- bis 14-Jährigen, die seit sieben Jahren nicht mehr in solch starkem Maße betroffen waren. Dr. Krystyna Poplawska, Chefärztin an den Fachkliniken Wangen, beobachtet eine Zunahme schwerer Atemwegserkrankungen, insbesondere bei Kindern mit Vorerkrankungen.
Immer mehr Kinder mit Asthma müssen stationär behandelt werden, wobei einige von ihnen sogar in einer kritischen Situation künstlich mit Sauerstoff versorgt werden mussten. Ambulant zeigen sich ähnliche Trends, da viele Kinder mit Vorerkrankungen Antibiotika benötigen. Die Häufigkeit schwerer Verläufe bei Kleinkindern nimmt zu, und obwohl Influenza in der Regel harmlos verläuft, ist besondere Vorsicht angezeigt, wenn Fieber nach einer Genesung zurückkehrt. Anzeichen einer möglichen Lungenentzündung sind unter anderem Husten, schnelle Atmung und Erschöpfung, und bei langanhaltendem Husten sowie Atemnot wird ein Arztbesuch dringend empfohlen.
Impfempfehlungen und Schutzmaßnahmen
Die Diskussion über Impfungen ist unter Fachleuten unterschiedlich. Während die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Impfung aller Kinder von sechs Monaten bis fünf Jahren empfiehlt, spricht die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland von einer Grippeschutzimpfung für Kinder mit Vorerkrankungen ab sechs Monaten. Dr. Poplawska unterstützt die Impfungen für Kinder mit chronischen Atemwegserkrankungen und beklagt die derzeit niedrige Durchimpfungsrate. Die Grippewelle erreicht typischerweise im Februar ihren Höhepunkt und klingt bis Mitte März ab.
In diesem Zusammenhang ist der neue RSV-Schutz, der seit Sommer 2023 für Neugeborene und Säuglinge bereitsteht, ein wichtiger Fortschritt. Laut rki.de wird die Häufigkeit von RSV-Erkrankungen durch diesen Schutz signifikant reduziert. Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist weltweit verbreitet und verursacht insbesondere bei Säuglingen und älteren Erwachsenen Atemwegserkrankungen. Sehenswert sind die Schätzungen, laut denen bis zu 95 RSV-assoziierte akute Atemwegserkrankungen pro 1.000 Kindern im ersten Lebensjahr auftreten können.
Risikogruppen und Prävention
Risikogruppen für schwere RSV-Verläufe sind unter anderem Frühgeborene, Neugeborene und Kinder mit schweren Grunderkrankungen. RSV-Infektionen verlaufen saisonal, wobei der Höchststand häufig zwischen November und April beobachtet wird. Die Übertragung erfolgt häufig durch Tröpfcheninfektionen sowie durch kontaminierte Hände und Oberflächen. Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich fünf Tage, und die Symptome variieren von leichten Atemwegsinfektionen bis hin zu schweren Erkrankungen.
Hygienepraktiken spielen eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung der Verbreitung von RSV-Infektionen. Einsatz von monoklonalen Antikörpern wie Palivizumab und Nirsevimab wird empfohlen, um gefährdete Gruppen zu schützen. Die Bundesgesundheitsministerium.de bietet umfassende Informationen zu Impfmaßnahmen und Empfehlungen zur Vorbeugung gegen RSV-Erkrankungen.
Insgesamt ist die Situation derzeit angespannt, und die betroffenen Personen sowie deren Familien sind gut beraten, aufmerksam auf die Symptome zu achten und gegebenenfalls fachärztlichen Rat einzuholen.