Am 2. März 2025 wurde der Beitrag für den Eurovision Song Contest (ESC) in Basel bekanntgegeben. Deutschland wird von dem Geschwister-Duo Abor & Tynna vertreten, die den Vorentscheid „Chefsache ESC 2025 – Wer singt für Deutschland?“ gewonnen haben. Die Moderatorin Barbara Schöneberger gab den Sieg des Duos bekannt, das aus der musikalischen Familie Bornemisza stammt und ursprünglich aus Wien kommt. Ihr Vater ist Cellist bei den Wiener Philharmonikern, was bereits während des Wettbewerbs zum Einsatz kommt. Der Titel ihres ESC-Songs, „Baller“, vereint Pop, Hip-Hop und elektronische Elemente, und wurde von Stefan Raab, der mit der Organisation des Vorentscheids betraut war, als „der jüngste Song“ im Wettbewerb bezeichnet.
In einem spannenden Finale setzten sich Abor & Tynna gegen fünf andere Acts durch, nachdem sie in vorherigen Runden von Raab und einer Jury ausgewählt worden waren. Diese Auswahlmethode wurde in diesem Jahr neu etabliert, um einen potenziellen ESC-Sieger zu finden. Rund 3.300 Bewerbungen waren eingegangen, und die Anzahl der Kandidaten wurde schrittweise reduziert, bis schließlich nur noch wenige übrigblieben. Raab, der bei der letzten deutschen ESC-Teilnahme 2010 mit Lena Meyer-Landrut zur letzten Siegermannschaft gehörte, gilt als ESC-Spezialist und ist nach einer längeren Pause wieder für den deutschen Beitrag verantwortlich.
Schwierige ESC-Bilanz und Hoffnungen auf die Zukunft
Deutschlands Bilanz beim Eurovision Song Contest war in den letzten Jahren enttäuschend und geprägt von vielen letzten oder vorletzten Plätzen seit 2015. Doch gab es auch Lichtblicke: Der 4. Platz für Michael Schulte im Jahr 2018 und der 12. Platz für Isaak im Vorjahr waren besondere Erfolge. Das Jahr 2024, das den 12. Platz mit Isaak Guderian und seinem Popsong „Always on the Run“ brachte, stellte eine hoffnungsvolle Wende dar.
Die Auswahl des Duos Abor & Tynna im Vorentscheid bringt neue Hoffnung für die deutsche Teilnahme beim ESC. Ihr musikalischer Stil kombiniert moderne Elektro-Elemente mit eingängigen Hooklines und gibt der deutschen Vertretung frischen Wind. Stefan Raab und eine hochkarätige Jury, zu der Musikgrößen wie Yvonne Catterfeld, Conchita Wurst und Nico Santos gehörten, waren für die finale Auswahl verantwortlich.
Ein Kampf um den Erfolg
Der Vorentscheid begann aufgrund eines „Brennpunkts“ zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit einer Verzögerung von 10 Minuten. Die Teilnehmer traten zunächst mit Coverversionen auf, bevor sie ihren eigentlichen ESC-Song präsentierten. Die Folk-Metal-Band Feuerschwanz war als Favorit gehandelt, schied jedoch vor dem „Superfinale“ aus. Die Auswahl für dieses Superfinale wurde ausschließlich von der Jury getroffen, während das Publikum über die letzten fünf und den Sieger entschied.
Deutschland, das seit 1956 beim ESC teilnimmt, hat zwei Siege errungen, seit der letzten im Jahr 2010. Angesichts der schlechten Platzierungen in den letzten Jahren, darunter der letzte Platz 2023 mit der Band Lord of the Lost, ist der Sieg von Abor & Tynna ein bedeutender Schritt. Der ESC findet am 17. Mai 2025 in Basel statt und Deutschland hat bereits einen sicheren Platz im Finale, da es zu den größten Geldgebern des Wettbewerbs gehört.
Der Sieg von Abor & Tynna stellt nicht nur einen Erfolg für die Geschwister dar, die 2016 ihren ersten gemeinsamen Song aufnahmen und 2024 als Support von Nina Chuba tourten, sondern könnte auch ein Neuanfang für die deutsche Teilnahme am ESC sein. Das Publikum darf gespannt sein auf die Präsentation von „Baller“ und die Rückkehr einer starken deutschen Stimme auf die internationale Bühne.
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