Das Innovationszentrum Aalen (InnoZ) an der Hochschule Aalen steht vor einer finanziellen Aufstockung, die entscheidend für die Unterstützung von Start-ups und Unternehmensgründungen sein könnte. Laut Schwäbische Post plant die Stadt, den jährlichen Zuschuss für das InnoZ von 40.000 Euro auf maximal 55.000 Euro für die Jahre 2025 und 2026 zu erhöhen. Für das laufende Jahr wird zusätzlich ein Sonderzuschuss von 12.500 Euro gewährt. Die Entscheidung des Gemeinderats über diese Zuschüsse ist für den 22. Februar angesetzt.
Das InnoZ hat sich in den letzten zehn Jahren als EU-gefördertes Projekt etabliert, das sich auf die Förderung von Unternehmensgründungen, Technologietransfer und Innovationskraft von kleinen und mittleren Unternehmen konzentriert. Derzeit stehen Einnahmen von rund 300.000 Euro Ausgaben von etwa 320.000 Euro gegenüber, was die Notwendigkeit einer finanziellen Unterstützung verdeutlicht. Die Rücklagen des InnoZ-Fördervereins sind nahezu aufgebraucht.
Erfolgsbilanz und Herausforderungen
In den letzten zehn Jahren konnte das Innovationszentrum beeindruckende 185 Arbeitsplätze schaffen und 18 Start-ups ins Leben rufen, von denen rund die Hälfte in Aalen und der umliegenden Region niederließ. Die Mehrheit dieser Start-ups beschäftigt sich mit zukunftsweisenden Themen wie Industrie 4.0, Digitalisierung, Robotik, KI, Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Gesundheit. Insgesamt wurden etwa 15 Millionen Euro an Fördermitteln und Investments in das InnoZ investiert. Ein herausragendes Beispiel ist das Start-up „Scale-up ikas Tech“, das 24 Millionen US-Dollar zur Entwicklung einer neuen Plattform erhalten hat.
Dennoch sehen die Verantwortlichen eine rückläufige Zahl an Gründungen im InnoZ, was teilweise auf die abnehmende Studentenzahl zurückzuführen ist. Der Anteil der Gründerinnen beträgt lediglich 18 Prozent, was unter dem Landesdurchschnitt von 23 Prozent liegt. Die Stadträte fordern daher eine stärkere Verzahnung des InnoZ mit dem Handwerk und schlagen vor, innerstädtische Leerstände als Coworking-Räume zu nutzen.
Förderverein und Netzwerkbildung
Der „Förderverein Innovationszentrum an der Hochschule Aalen e.V.“ spielt eine zentrale Rolle in der Unterstützung des InnoZ. Er verbindet das Innovationszentrum mit der regionalen Wirtschaft und Wissenschaft und fördert so die Innovationskraft durch die Bereitstellung wertvoller Kontakte für Unternehmensgründer. Der Verein lädt Unternehmen und Institutionen ein, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Region Ostwürttemberg zu stärken, indem sie Zugang zu Wissens- und Technologietransferveranstaltungen erhalten. Diese strategische Ausrichtung zielt darauf ab, ein optimales Umfeld für die Umsetzung von Ideen zu schaffen, wie auf der Homepage des Fördervereins beschrieben wird.
Zusätzlich zu den lokalen Initiativen gibt es auch bundesweite Bemühungen, die Innovationslandschaft zu verbessern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Umwandlung wissenschaftlicher Erkenntnisse in praktische Innovationen, um Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden und den Wirtschaftsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb zu stärken. Durch die Schaffung von Innovationsökosystemen, die Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft verbinden, sollen neue Technologien und Geschäftsmodelle gefördert werden.
Insgesamt steht das Innovationszentrum Aalen vor entscheidenden Veränderungen, die seine Rolle in der regionalen und nationalen Innovationslandschaft sichern sollen. In Anbetracht der finanziellen Herausforderungen und Chancen durch neue Initiativen bleibt abzuwarten, wie die geplanten Maßnahmen des Gemeinderats und des Fördervereins umgesetzt werden.