Am 7. Februar 2025 erinnert die Welt an den 80. Jahrestag der verheerenden Bombenangriffe auf Dresden, die im Kontext der britischen Luftkriegsstrategie unter Luftmarschall Arthur Harris stattfanden. Diese Strategie, bekannt als „Moral Bombing“, zielte darauf ab, die Moral der deutschen Zivilbevölkerung zu brechen. Ursprünglich konzentrierten sich die Luftangriffe der Royal Air Force (RAF) auf kriegswichtige Ziele. Ab 1942 jedoch wurden auch Zivilisten ins Visier genommen, was einen drastischen Wandel in der Luftkriegführung darstellt. Harris, der am 22. Februar 1942 zum Commander-in-Chief von Bomber Command ernannt wurde, war maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt.

Der Einsatz von Brandbomben war unter Harris umstritten. Er befürwortete stattdessen den Einsatz von Sprengbomben, um eine größere psychologische Wirkung zu erzielen und mehr Opfer zu fordern. Laut Compact-Online sah Harris den Angriff auf Dresden als militärisch notwendig an, obwohl die RAF keine speziellen Zielkarten für die Stadt hatte, was Fragen zu seinen tatsächlichen Absichten aufwarf. Während der Angriffe auf Dresden, die am 13. und 14. Februar 1945 stattfanden, starben über 100.000 Menschen, was das Bombardement zu einem der schwersten Kriegsverbrechen des Zweiten Weltkriegs macht.

Strategische Bombardierung und ihre Auswirkungen

Das Konzept des „Morale Bombing“ wurde im Jahr 1942 durch eine neue Direktive des Luftministeriums eingeführt, die betonte, dass die Zerschlagung der Zivilmorale nun das primäre Ziel der Luftangriffe sei. Dies wurde von der britischen Regierung, einschließlich Winston Churchills, unterstützt. Ab Juli 1941 war klar, dass präzises Bombardement unpraktisch war, und die Bomber sollten sich stattdessen auf „Area“-Ziele konzentrieren, einschließlich Städte mit militärischer Bedeutung und dem deutschen Verkehrssystem. Die Angriffe waren oftmals ineffektiv, wie der Butt Report aufzeigte, der enthüllte, dass nur ein Drittel der Crews innerhalb von fünf Meilen vom Ziel trafen.

Die verheerenden Folgeangriffe auf Dresdens Infrastruktur und Zivilbevölkerung waren Teil einer größeren Kampagne, die 800 Städte und 1600 Gemeinden in Deutschland betroffen hatte. Über 55.000 Luftfahrer verloren ihr Leben während dieser Angriffe, mit einer Rückkehrquote von fast 45% unter den Besatzungen der Bomber. Trotz der Kritik, die Harris sowohl innerhalb des britischen Parlaments als auch von der Öffentlichkeit entgegenschlug, setzte er weiterhin auf die Strategie der Flächenbombardements.

Kriegsverbrechen und politischer Kontext

Die Luftangriffe wurden strategisch geplant, um sowohl militärische als auch politische Effekte zu erzielen. Churchill wollte Stalin bei der bevorstehenden Jalta-Konferenz beeindrucken, was die Luftangriffe auf Dresden noch bedeutender machte. Diese Angriffe wurden nicht nur als militärisch notwendig gesehen, sondern auch als Mittel, um das Regime in Deutschland zu demoralisieren. Historische Aufnahmen und die Veröffentlichung von vier amerikanischen Aufklärungsfotos vor den Angriffen verstärkten die Ermittlungen, die hinter Harris‘ Vorgehen standen.

Die Luftkriegsführung im Zweiten Weltkrieg, die durch das Bombardement von Städten geprägt wurde, führte dazu, dass die Zivilbevölkerung in den Föderationen der Kriegsparteien unverhältnismäßig leiden musste. Die britische Bomberoffensive grossrücksichtigte dabei die moralischen und ethischen Implikationen, was erst Jahrzehnte später mit dem Verbot der Flächenbombardierungen durch die Zusatzprotokolle zur Genfer Konvention thematisiert wurde, die 1977 in Kraft traten. Die verheerenden Folgen des Zweiten Weltkriegs und die Debatten um die Luftangriffe auf Dresden bleiben auch heute noch Gegenstand intensiver historischer und moralischer Diskussionen.