Der 24. Januar 2025 ist ein bedeutendes Datum für das Gedenken an die tragischen Ereignisse des Zweiten Weltkriegs. An diesem Tag beginnt der 80. Gedenkmarsch „Ex Long March“, der an die Evakuierung von Kriegsgefangenen erinnert, die 1945 unter extremen Wetterbedingungen vom Lager in Sagan, heute Żagań in Polen, nach Spremberg marschieren mussten. Teilnehmer aus den USA, Großbritannien, Polen sowie Veteranen der Bundeswehr und zum ersten Mal auch Familienangehörige ehemaliger Kriegsgefangener nehmen an diesem Marsch teil. rbb24 berichtet, dass der Marsch in zwei Tagen über eine Strecke von rund 100 Kilometern zurückgelegt wird.

Howard de Lestre, der seit 20 Jahren an der Organisation des Marsches beteiligt ist, hebt die Bedeutung des Gedenkens hervor. Der historische Hintergrund dieses Marsches bezieht sich auf die Zwangsbewegungen von Kriegsgefangenen während des letzten Kriegsjahres. Während dieser Zeit mussten über 80.000 Kriegsgefangene unter grausamen Bedingungen durch Polen, die Tschechoslowakei und Deutschland marschieren, während die deutschen Behörden versuchten, eine bevorstehende Befreiung durch die sowjetische Armee hinauszuzögern. Wikipedia erklärt, dass viele dieser Märsche, die auch als „Death March Across Germany“ bekannt sind, mit hohen Sterberaten einhergingen.

Erinnerung an Leid und Zusammenhalt

Die Bedingungen während des Marsches 1945 waren äußerst schlecht, mit Temperaturen bis zu minus 20 Grad und heftigen Schneefällen. Viele Kriegsgefangene starben auf dem Weg, während andere durch Zusammenhalt und Unterstützung überlebten. In den kommenden Tagen wird am 26. Januar in Spremberg ein Gedenkappell stattfinden, der das Andenken an die Verstorbenen würdigt.

De Lestre hat auch Familienangehörige ehemaliger Kriegsgefangener über Veteranenorganisationen und soziale Medien kontaktiert, um ihre Geschichten und Perspektiven in die Gedenkveranstaltung einzubeziehen. Diese Initiative verdeutlicht die Fortdauer des Gedenkens und die Notwendigkeit, die Geschichte zu reflektieren, besonders im Kontext der aktuellen politischen Konflikte, insbesondere in der Ukraine.

Verborgene Geschichten im Archiv

Das Bundesarchiv bietet umfassende Informationen zur Geschichte der Kriegsgefangenschaft im Zweiten Weltkrieg. In den Beständen des Archivs finden sich verschiedene Arten von Quellen, darunter Sachakten, persönliche Unterlagen von ehemaligen Kriegsgefangenen sowie Dokumente von Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz. Das Bundesarchiv erläutert, dass viele Dokumente wegen Kriegseinwirkungen und gezielter Vernichtung verloren gegangen sind, was die Forschung erschwert.

Die zahlreichen Zwangsmärsche, wie der von Sagan nach Spremberg, sind Teil einer dunklen Episode, die nicht nur das Schicksal der Kriegsgefangenen prägte, sondern auch die Zivilbevölkerung, die oft mit den Überlebenden konfrontiert wurde. Es ist wichtig, diese Geschichten zu bewahren und an die Lehren aus der Vergangenheit zu erinnern, um ähnliche Tragödien in Zukunft zu vermeiden.