Die Förderung der Geothermie spielt eine zentrale Rolle in den Bemühungen um eine nachhaltige Energieversorgung in Deutschland. In diesem Kontext hat die Bezirksregierung Fördermittel in Höhe von 36,54 Millionen Euro für den Energiestandort Weisweiler bereitgestellt. Diese Unterstützung konzentriert sich auf die anwendungsbezogene Forschung im Bereich Tiefengeothermie und wird von der Fraunhofer-Einrichtung IEG geleitet. Laut der Aachener Zeitung ist das Projekt eines der vier Strukturwandelprojekte im Rheinischen Revier, die um den Jahreswechsel beschlossen wurden, wobei Weisweiler die größte Fördersumme erhält.
Das Hauptziel dieser Forschung ist die Entwicklung innovativer Technologien zur Nutzung von Georessourcen und dem unterirdischen Raum für die Energieversorgung. Es ist zu beachten, dass die geothermische Energie eine bedeutende Rolle in der zukünftigen Energieerzeugung spielen kann, insbesondere da über die Hälfte des Energieverbrauchs in Deutschland auf die Wärmeerzeugung entfällt, wie auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erläutert wird.
GeoHEAT: Fortschritte in der Geothermie-Exploration
Ein weiteres bedeutendes Projekt in diesem Bereich ist GeoHEAT, das als interdisziplinäres Vorhaben zur Verbesserung der geothermischen Exploration in den Fokus rückt. Laut einer Mitteilung der Fraunhofer-Einrichtung IEG zielt GeoHEAT darauf ab, die Voruntersuchungen möglicher geothermischer Reservoirs zu vereinfachen und deren Kosten zu senken. Dies beinhaltet die Integration neuer Methoden der passiven Seismik und Schwerkraftvermessungen, die während des Bohrvorgangs eine verbesserte Informationsqualität gewährleisten sollen.
Ein hervorstechendes Element des GeoHEAT-Projekts ist die Erstellung eines probabilistischen geologischen Modells, das geophysikalische und konzeptionelle Perspektiven vereint. Die Möglichkeit, viele Geothermie-Reservoirs kosteneffektiv zu bewerten, bevor tatsächliche Bohrungen stattfinden, stellt einen bedeutenden Fortschritt dar. Das Projekt hat eine Laufzeit von 48 Monaten und startet im Juni 2024, unterstützt mit einem Fördervolumen von 4,2 Millionen Euro durch die EU und das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation der Schweiz.
Herausforderungen und Potenziale der Tiefengeothermie
Obwohl das Potenzial der Tiefengeothermie erheblich ist, stehen dieser Technologie noch technische Herausforderungen und wirtschaftliche Risiken gegenüber. Derzeit stammen weniger als 1% der regenerativ erzeugten Wärme in Deutschland aus Tiefengeothermie, trotz der Tatsache, dass Studien zeigen, dass diese Technologie ein Viertel des gesamten Wärmebedarfs decken könnte. Die Funktionsweise umfasst das Bohren von zwei Brunnen: einem zur Förderung von heißem Wasser und einem anderen, der abgekühltes Wasser zurückpumpt.
Die Nutzung von geothermischer Energie kann Deutschland nicht nur unabhängiger von Energieimporten machen, sondern auch entscheidend zur Erreichung der Klimaschutzziele beitragen. Die Berücksichtigung sozialer Auswirkungen sowie die Sicherstellung der Umweltverträglichkeit sind essenzielle Bestandteile der geothermischen Forschungsprojekte, insbesondere im Kontext der möglichen Risiken wie induzierte Erdbeben oder Grundwasserverschmutzungen.
Insgesamt verdeutlichen die laufenden Forschungsvorhaben und Investitionen in die Geothermie, wie wichtig diese langfristig nachhaltige Energiequelle für die zukünftige Energieversorgung in Deutschland ist.