In einer außergewöhnlichen und gefährlichen Aktion hat ein 16-jähriger Niederländer in der Nacht zum Sonntag mit seinem Fahrrad die Autobahn 30 überquert. Dies geschah an der deutsch-niederländischen Grenze bei Bad Bentheim, wo der Jugendliche mit einem Atemalkoholwert von beeindruckenden 1,65 Promille unterwegs war. Der Teenager wollte auf dem schnellsten Weg nach Hause, jedoch radelte er in die falsche Richtung nach Deutschland.
Die Bundespolizei stoppte die riskante Tour des Jugendlichen an einer Kontrollstelle auf dem Rastplatz Bentheimer Wald. Um 3 Uhr morgens endete die ungewöhnliche Fahrt, als die Beamten den betrunkene Radfahrer anhalten konnten. Dieser Umstand hat bei den Polizeibeamten für Besorgnis gesorgt und ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Trunkenheit im Verkehr wurde eingeleitet. Zudem wurde eine Blutprobe entnommen.
Alkoholkonsum unter Jugendlichen
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf ein besorgniserregendes Phänomen: den Alkoholkonsum unter Jugendlichen in Deutschland und den Niederlanden. Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche regelmäßig Alkohol konsumieren, was mit einer signifikanten Verkehrsgefährdung einhergeht. Ein Bericht der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) belegt, dass bereits über 70% der befragten Jugendlichen zwischen 12 und 22 Jahren angaben, mindestens einmal übermäßig alkoholisiert im öffentlichen Raum unterwegs gewesen zu sein.
Besonders auffällig ist, dass männliche Jugendliche doppelt so häufig alkoholisiert am Straßenverkehr teilnehmen. Laut den Daten erleben sie auch dreimal mehr gefährliche Situationen als ihre weiblichen Altersgenossen. Der erste übermäßige Alkoholkonsum beginnt oft schon im Alter von 15 Jahren. Im Durchschnitt trinken 15-Jährige etwa 1,8-mal pro Monat stark alkoholisiert, während 17-Jährige diese Zahl auf 2,9 Mal steigern.
Konsequenzen und Präventionsansätze
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigen, dass jede achte Gefahrensituation unter Alkoholeinfluss zu einem Verkehrsunfall führt, wobei viele dieser Vorfälle nicht ausreichend medizinisch versorgt werden. Die Polizei wird häufig erst in jedem fünften Fall von Verletzungen durch Alkoholeinfluss aus dem Verkehr informiert. Die Prävention erhält demnach eine zentrale Rolle. Handlungsempfehlungen der BASt konzentrieren sich auf die Verkehrserziehung von Kindern und Jugendlichen, um das Risiko solcher gefährlichen Situationen zu verringern.
Nach der Kontrolle durch die Bundespolizei wurde der Jugendliche in Sicherheit gebracht und sorgte dafür, dass er trotz seiner riskanten Handlung sicher nach Hause kam. Dies zeigt, dass, während der Vorfall zu einer ernsthaften rechtlichen Auseinandersetzung führen kann, auch das Wohlergehen des Jugendlichen im Vordergrund steht. Die Maßnahmen zur Aufklärung und Prävention bei Alkoholkonsum unter Jugendlichen werden somit immer dringlicher.
Für weitere Informationen und Details zu dem Vorfall, siehe auch Weser-Kurier, Bild und BASt.