In Deutschland beziehen rund 4 Millionen Menschen Bürgergeld, wobei etwa 1,5 Millionen von ihnen seit fünf oder mehr Jahren staatliche Leistungen erhalten. Laut einer Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit, angefordert von AfD-Bundestagsabgeordnetem René Springer, gilt die Mehrheit dieser 1,5 Millionen nicht als arbeitslos. Die Daten, die aus dem November des Vorjahres stammen, zeigen zudem, dass insgesamt etwa 5,5 Millionen Menschen Leistungen aus dem Bürgergeld erhalten.
Von den 1,5 Millionen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sind 922.000 Deutsche und 582.000 Ausländer. Innerhalb dieser Gruppe sind etwa 674.000 Menschen tatsächlich arbeitslos, während 831.000 aus anderen Gründen Bürgergeld beziehen, beispielsweise aufgrund von Pflege von Angehörigen oder Teilnahme an Bildungsmaßnahmen. Besonders auffällig ist, dass rund 750.000 Menschen seit zehn oder mehr Jahren auf Hartz IV oder Bürgergeld angewiesen sind.
Bedingungen für den Erhalt von Bürgergeld
Um Bürgergeld beziehen zu können, müssen Antragsteller mehrere Voraussetzungen erfüllen. Zunächst müssen sie mindestens 15 Jahre alt sein und die Altersgrenze für die Rente noch nicht erreicht haben. Ferner muss sich der Wohnsitz in Deutschland befinden, und die Person muss in der Lage sein, mindestens 3 Stunden pro Tag zu arbeiten. Hilfebedürftigkeit ist erforderlich, was bedeutet, dass das Einkommen der Bedarfsgemeinschaft unter dem Existenzminimum liegen muss. Die Antragstellung erfolgt in der Regel beim zuständigen Jobcenter, wo auch weitere Informationen erhältlich sind.
Das Einkommen, das für den Antrag angegeben werden muss, umfasst sämtliche Einnahmen in Geld, dazu zählen unter anderem Einkünfte aus selbstständiger oder nichtselbstständiger Tätigkeit, Unterhaltsleistungen und Kindergeld. Für das Vermögen gelten ebenfalls strenge Vorgaben, bei denen sowohl Bargeld als auch Wertpapiere und Immobilien berücksichtigt werden. Zu Beginn des Bezugs gibt es eine Karenzzeit, in der nur erhebliches Vermögen angerechnet wird.
Soziodemografische Aspekte
Die aktuellen Zahlen zeigen ein breites Spektrum an Men-schen, die auf Bürgergeld angewiesen sind. Die Mehrheit der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sind keine Arbeitslosen im klassischen Sinne. Viele arbeiten in Teilzeit oder sind in Umschulungen. Statistisch betrachtet erhalten 4 Millionen Menschen, die als erwerbsfähig gelten, Unterstützung, während etwa 1,5 Millionen dieser Unterstützten nicht erwerbsfähig sind, wie hauptsächlich Kinder oder Menschen mit langen Krankheitshistorien.
Für detaillierte Informationen stehen die interaktiven Statistiken zur Grundsicherung auf den Webseiten der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung, die regelmäßig aktualisiert werden und einen tieferen Einblick in die Thematik des Bürgergeldes ermöglichen. Die Herausforderungen, vor denen viele Bürgergeldempfänger stehen, sind groß, und die Diskussion über Reformen im Sozialsystem bleibt weiterhin unerlässlich.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Links: Welt, Arbeitsagentur und Statistik Arbeitsagentur.