Cuxhaven

Zukunft der Küstenfischerei: Gemeinden fordern Schutz und Lösungen

Die Küstenorte in Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben am 13. August 2024 in Cuxhaven den „Zukunftspakt Küstenfischerei 2050“ unterzeichnet, um die Küstenfischerei vor dem drohenden EU-Verbot der grundberührenden Fischerei bis 2030 zu sichern, da diese für die lokale Wirtschaft und den Tourismus von entscheidender Bedeutung ist.

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Die Küstengemeinden an der Nordsee sehen sich einer besorgniserregenden Entwicklung gegenüber, da der Erhalt ihrer traditionsreichen Fischerei in Frage steht. Um dieser Herausforderung zu begegnen, haben sie einen Aktionsplan ins Leben gerufen.

Bedrohung durch EU-Pläne

In Cuxhaven, einem wichtigen Ort an der Nordseeküste, wurde am Dienstag ein so genannter „Zukunftspakt Küstenfischerei 2050“ unterzeichnet. Verschiedene Akteure, darunter Vertreter aus Kommunen, Tourismus und Wirtschaft, befürchten, dass die Pläne der EU, die das Fischen mit Netzen, die den Meeresboden berühren, in Schutzgebieten bis spätestens 2030 verbieten wollen, existenzbedrohend für die Küstenfischerei sind.

Wirtschaftliche Bedeutung der Fischerei

Die Küstenfischerei spielt eine zentrale Rolle für die lokale Wirtschaft. Hans-Peter Heikens, Bürgermeister der Gemeinde Jemgum, weist darauf hin, dass das Verschwinden der Fischerboote im Hafen auch den Tourismus erheblich beeinträchtigen würde. Wenn die Kutter dort nicht mehr zu sehen sind, würde dies nicht nur zu einem Verlust an Touristen führen, sondern auch zahlreiche Branchen wie Gastronomie und Einzelhandel negativ beeinflussen.

Gemeinsame Anstrengungen zur Rettung

Bereits im Januar wurde in Ostfriesland ein Bündnis gegründet, um sich für den Erhalt der Fischerei stark zu machen. Ziel ist es, ein „verbrieftes Fischereirecht“ einzuführen, das die Fanggebiete für lokale Fischer schützt, insbesondere für die Krabbenfischerei. Dies zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit unter den interessierten Parteien ist, um eine nachhaltige Nutzung der Meeresressourcen zu gewährleisten.

Innovative Ansätze und Entwicklungen

Im Zuge des Zukunftspaktes wurden Vorschläge erörtert, die die Fischerei nicht nur schützen, sondern auch modernisieren sollen. Dazu gehört, alternative Fangmethoden und -arten zu erkunden sowie die Muschelzucht in Offshore-Windparks zu fördern. Diese innovative Denkweise könnte dazu beitragen, die Fischerei zukunftssicher zu machen und gleichzeitig die ökologischen Belange zu berücksichtigen.

Die dringende Notwendigkeit von Raum für die Fischerei

Bürgermeister Heikens betont, dass es essenziell sei, der Fischerei die Möglichkeit zu geben, sich an die Herausforderungen des Klimawandels und des Meeresschutzes anzupassen. Er warnt jedoch, dass ein striktes Verbot der grundberührenden Fischerei durch die EU die Zukunft der Küstenfischerei gefährden könnte. „Wir müssen zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden, die sowohl unsere Tradition bewahren als auch den Schutz unserer Meere berücksichtigen“, so Heikens.

Die Zukunft der Küstenfischerei an der Nordsee bleibt ungewiss, doch der „Zukunftspakt“ zeigt, dass die betroffenen Gemeinden bereit sind, sich aktiv für ihre wirtschaftlichen Interessen und die Traditionen der Region einzusetzen.