Am 11. Januar 2025 ereignete sich ein schwerer Unfall bei einer Kutschfahrt im Neckar-Odenwald-Kreis, in der Nähe von Buchen. Dabei wurden der 54-jährige Kutscher und seine 46-jährige Mitfahrerin schwer verletzt, während das Zugpferd glücklicherweise unverletzt blieb. Der Vorfall geschah, als das Pferd durch Geräusche von Motorsägen aufgeschreckt wurde und der Kutscher die Kontrolle über das Gespann verlor. Die Kutsche überschlug sich, als sie eine steile Straße hinunterfuhr, was zu einem dramatischen Unglücksfall führte.
Rettungskräfte waren schnell vor Ort und brachten sowohl den Kutscher als auch die Mitfahrerin mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus. Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit von Kutschfahrten auf, die in vielen Regionen Deutschlands immer noch beliebt sind.
Sicherheit von Pferdekutschen
Pferdekutschen werden häufig für romantische Anlässe wie Hochzeiten oder Stadtrundfahrten genutzt. Diese romantisierte Vorstellung steht jedoch in starkem Kontrast zur Realität, die oft mit Stress und Leid für die Pferde verbunden ist. Laut PETA sind die Tiere häufig körperlich überlastet und leiden unter gesundheitlichen Problemen. Die Kutschen wiegen ohne Passagiere zwischen 90 und 450 Kilogramm, was für viele Pferde zu viel ist.
In den Sommermonaten sind die Pferde zudem oft der prallen Sonne ausgesetzt und haben keinen Zugang zu Schatten oder Wasser, was zu Erschöpfung und sogar zum Tod führen kann. Unfälle mit Pferdekutschen sind keine Seltenheit und stellen sowohl für die Menschen als auch für die Tiere ein erhebliches Risiko dar.
Pferde sind Fluchttiere und reagieren sehr empfindlich auf Stress, insbesondere in hektischen Verkehrssituationen. Viele Städte haben bereits Maßnahmen getroffen, um die Risiken zu minimieren, indem sie den Einsatz von Pferdekutschen einschränken oder ganz verbieten. So haben Städte wie Paris, London und Barcelona diese Form der Städteführung bereits untersagt. In den USA sind ähnliche Entscheidungen in Städten wie Key West und Salt Lake City gefallen.
Die Diskussion um den Einsatz von Pferden für Kutschfahrten nimmt zu, und es gibt Forderungen nach einer Wende hin zu elektrischen Kutschen, um das Tierleid zu verringern und die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Der aktuelle Vorfall in Buchen verdeutlicht erneut die dringende Notwendigkeit, über die Praxis der Pferdekutschen nachzudenken und gegebenenfalls Veränderungen vorzunehmen.