Am Abend des 16. Februar 2025 ereignete sich am Bahnhof in Neu-Delhi eine tragische Massenpanik, während tausende Hindu-Pilger auf Züge warteten, die sie zum Mahakumbh Mela Festival in Prayagraj bringen sollten. Bei der Menschenmenge-Kollision starben mindestens 15 Personen, darunter zehn Frauen und drei Kinder. Der Vorfall ereignete sich gegen 20 Uhr Ortszeit (14:30 GMT) auf zwei Bahnhofsplattformen und wurde durch die Verzögerung von zwei Zügen ausgelöst, was zu panikartigen Zuständen und einer chaotischen Situation führte. Zeugen berichteten von einem „Menschenmenge-Ansturm“, als die Passagiere versuchten, in die überfüllten Züge zu gelangen. Videoaufnahmen zeigen die kritische Lage und die verzweifelten Versuche der Menschen, dem Gedränge zu entkommen. Die Behörden berichten von bis zu 18 Todesopfern, während die genaue Zahl noch untersucht wird.
Der Vorfall ereignete sich im Kontext des größtenteils friedlichen Mahakumbh Mela, das als das größte religiöse Festival der Welt gilt. Mehr als 500 Millionen Gläubige haben seit Beginn des Festivals im Januar teilgenommen. Das Festival findet alle 12 Jahre am Zusammenfluss von Ganges, Yamuna und der mythologischen Saraswati statt. Das diesjährige Festival hat aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen das Eisenbahnsystem vor große Herausforderungen gestellt. Indiens Minister für Eisenbahnen, Ashwini Vaishnaw, gab an, dass vier Sonderzüge entsandt wurden, um die unerwartet hohe Anzahl an Reisenden zu evakuieren, während eine Untersuchung zur Klärung der Vorfälle angeordnet wurde. Ministerpräsident Narendra Modi äußerte sein Beileid und betete für die Verletzten.
Massenpanik und frühere Vorfälle
Die Tragödie am Sonntagabend ist nicht der erste Vorfall dieser Art im Zusammenhang mit dem Kumbh Mela. Vor wenigen Wochen, am 16. Januar 2025, starben mindestens 30 Menschen bei einer ähnlichen Massenpanik in Prayagraj. Während des wichtigsten Badetages des Festivals, an dem Schätzungen zufolge bis zu 100 Millionen Menschen anwesend waren, wurden zahlreiche Menschen verletzt und viele Dinge, wie Kleidung und persönliche Gegenstände, lagen verstreut am Boden. Diese Art von Massenpaniken ist in Indien bei religiösen Festen häufig, was zu Fragen über die Sicherheit und das Management der Menschenmengen aufwirft.
Die indischen Behörden stehen in der Kritik, insbesondere wegen der Priorisierung von VIP-Bewegungen über das Management der Menschenmengen. In den letzten Jahren hat das indische Eisenbahnsystem, das als das viertgrößte der Welt gilt, mehrere schwere Unfälle erlebt, darunter eine Katastrophe im Jahr 2023 mit mindestens 288 Todesopfern. Dies wirft ernste Fragen zur Sicherheit und Koordination in einem so wichtigen und umfangreichen Netzwerk auf. Während die Situation am Neu-Delhi Bahnhof mittlerweile unter Kontrolle ist, bleibt der Schock über die Geschehnisse tief in der Erinnerung der Pilger und der Bevölkerung verankert.
Die indische Regierung hat bereits Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und Organisation für zukünftige Veranstaltungen und Transporte angekündigt, um sicherzustellen, dass solche Tragödien nicht wiederholt werden. Die anhaltende Debatte über die Umsetzung solcher Maßnahmen hat gerade im Kontext des Mahakumbh Mela, einem Ereignis von enormer religiöser und kultureller Bedeutung, hohe Priorität.
Für weitere Informationen zu diesem Vorfall und seinen Hintergründen können Sie die Artikel von Al Jazeera, BBC, und Tagesschau lesen.