Am frühen Donnerstagnachmittag ereignete sich ein tragischer Verkehrsunfall in Hameln. Eine 62-jährige Autofahrerin aus Bad Münder verwechselte beim Ausparken in der Elsa-Buchwitz-Straße das Bremspedal mit dem Gaspedal. Das führte dazu, dass sie einen 72-jährigen Mann, der auf Krücken ging, erfasste und zu Boden stürzte. Der Unfall ereignete sich um 13:55 Uhr und erforderte das Eingreifen von Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr. Das Unfallopfer wurde vor Ort behandelt und ins Sana-Klinikum gebracht. Über den Schweregrad der Verletzungen des Mannes sind bislang keine Angaben verfügbar.

Die Fahrerin, die mit einem VW ID.3 unterwegs war, fuhr rückwärts gegen eine Treppe und eine Betonrampe. Ähnliche Vorfälle sind in der Region in der Vergangenheit bereits dokumentiert worden. So verwechselte ein 86-jähriger Autofahrer in Flegessen ebenfalls das Bremspedal mit dem Gaspedal, wodurch eine Beifahrerin leicht verletzt wurde. Auch ein 91-jähriger Autofahrer in Hameln fuhr auf eine Terrasse einer Bäckerei und gefährdete damit zwei Frauen. Darüber hinaus ereignete sich ein weiterer Vorfall, bei dem ein 83-jähriger Autofahrer in Klein Berkel durch eine Schaufensterscheibe in eine Gardinenabteilung fuhr, wie dewezet.de berichtet.

Anstieg der Unfälle bei Senioren

Die Zahl der Unfälle, bei denen ältere Menschen beteiligt sind, nimmt zu. Besonders häufig kommt es zu Verwechslungen zwischen dem Gas- und Bremspedal. Laut golem.de sind ältere Autofahrer oft unfallbeteiligte Hauptverursacher, insbesondere Menschen über 75. In diesem Alterssegment tragen 75,9 % der unfallbeteiligten Autofahrer die Hauptschuld. Gründe hierfür könnten häufigere Fehler wie das Missachten von Vorfahrtsregeln oder das ungeeignete Abbiegen sein.

Obwohl ältere Menschen seltener an Verkehrsunfällen beteiligt sind als jüngere, ist die Wahrscheinlichkeit für sie, bei einem solchen Unfall schwer verletzt oder getötet zu werden, signifikant höher. Statistiken des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass im Jahr 2021 von 66.812 unfallbeteiligten Personen ab 65 Jahren insgesamt 45.123 Verletzte registriert wurden, darunter 868 Todesopfer. Der Anteil älterer Menschen an den Verkehrstoten lag bei 33,9 %. Zudem erlitten 24,8 % der verunglückten Seniorinnen und Senioren schwere Verletzungen.

Ein weiterer Faktor, der zum generellen Unfallrisiko älterer Menschen beiträgt, ist ihr häufigeres Auftreten als ungeschützte Fußgänger. Diese Gruppe ist besonders gefährdet, da sie im Straßenverkehr oft in riskante Situationen geraten. Zudem sind viele ältere Autofahrer weniger im Straßenverkehr aktiv, was sich in einer geringeren Nutzung von individuellen Verkehrsmitteln zeigt.

Es bleibt zu hoffen, dass verstärkte Schulungen und Sensibilisierungen für ältere Autofahrer helfen, solche Vorfälle zu reduzieren und die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.