In Los Angeles wüten derzeit verheerende Waldbrände, die als die schlimmsten in der Geschichte Kaliforniens betrachtet werden. Mindestens 10 Menschen sind bereits ums Leben gekommen, während rund 10.000 Gebäude beschädigt oder zerstört wurden. Präsident Joe Biden hat die Schäden auf geschätzte 135 bis 150 Milliarden Dollar beziffert und spricht von „einer der zerstörerischsten Naturkatastrophen“ in der Geschichte von Los Angeles, wie dewezet.de berichtet.

Die Feuerwehr kämpft gegen mehrere große Brände, darunter das „Palisades Fire“, das bereits 80 Quadratkilometer umfasst. Von diesem wurde bisher nur 6% eingedämmt. Das „Eaton Fire“ und das „Kenneth Fire“ sind noch gänzlich außer Kontrolle, wobei die Behörden für das Eaton Fire von bis zu 5.000 beschädigten oder zerstörten Gebäuden sprechen. In der Region Pacific Palisades alleine wurden über 5.300 Häuser in Mitleidenschaft gezogen. Die dazugehörigen Evakuierungen betreffen Zehntausende von Menschen, darunter auch viele Prominente wie Bill Kaulitz und Paris Hilton, deren Haus in Malibu abgebrannt ist.

Evakuierungen und Notmaßnahmen

Insgesamt mussten 180.000 Einwohner unter zwingenden Evakuierungsanordnungen ihre Häuser verlassen, während 200.000 weitere unter Warnhinweisen stehen. Die Feuerwehr hat mehr als 7.500 Einsatzkräfte mobilisiert, unterstützt von Löschflugzeugen und -hubschraubern. Auch Präsident Biden hat Hilfe zugesichert, indem er die Entsendung von 400 Feuerwehrleuten sowie 30 Löschhubschraubern und 8 Militärmaschinen ankündigte, um die Löscharbeiten zu unterstützen.

Inmitten der Brände wurde auch eine besorgniserregende Zahl von mindestens 20 Festnahmen wegen Plünderungen bekannt. Die Polizei hat harte Maßnahmen gegen Plünderer angekündigt und die Nationalgarde zur Unterstützung in die betroffenen Gebiete geschickt. Die örtlichen Behörden ermitteln auch in Bezug auf mögliche Brandstiftung, während die Ursache der Brände insgesamt noch unklar bleibt.

Luftqualität und Umweltfolgen

Die Luftqualität in Los Angeles hat sich drastisch verschlechtert, was dazu führt, dass Schulen geschlossen bleiben müssen. Den Berichten zufolge sind die Brände rund um Los Angeles so weit ausgedehnt, dass sie mittlerweile eine Fläche von etwa 116 Quadratkilometern verwüsten, was vergleichbar mit der Größe von San Francisco ist. In einem besorgniserregenden Trend gibt es Hinweise, dass die Wirbelwindsysteme, die normalerweise die Verbreitung von Bränden begrenzen, aufgrund des Klimawandels noch intensiver werden.

Die aktuelle Situation stellt einen weiteren Wendepunkt in der Geschichte der Waldbrände in Kalifornien dar. Seit mindestens acht Monaten hat es in Südkalifornien kaum geregnet, und die vergangenen Monate mit starken Santa-Ana-Winden haben die Risiken nur verstärkt. Es bleibt zu hoffen, dass die Wetterbedingungen sich bald ändern und dass die Rettungskräfte die Brände schnell unter Kontrolle bringen können, um weiteres Leid und Verlust zu verhindern.