In Los Angeles wachsen die Sorgen über die verheerenden Waldbrände, die seit dem 11. Januar 2025 eine Katastrophe im kalifornischen Bundesstaat hervorrufen. Wetterexperten warnen vor der kommenden Witterung mit stärkeren Böen am bevorstehenden Wochenende, was die Situation weiter eskalieren könnte. Die Anzahl der Todesopfer ist bereits auf elf angestiegen, und es wird befürchtet, dass weitere Menschenleben verloren gehen könnten, während mehrere Feuer, darunter das als besonders kritisch eingestufte „Palisades Fire“ im Stadtteil Pacific Palisades, außer Kontrolle geraten sind. Der Tagesspiegel berichtet von einer erweiterten Evakuierungsanordnung, die nun zahlreiche Gebiete umfasst.
Die aktuellen Ereignisse haben bereits über 12.000 Gebäude zerstört oder beschädigt, und weitere 58.000 sind in akuter Gefahr. In den letzten Tagen wurden etwa 150 Quadratkilometer Land in Flammen gelegt, was etwa anderthalbmal der Fläche der Insel Sylt entspricht. Mehr als 100.000 Bewohner sind unter Evakuierungsanordnung, und Zehntausende weitere stehen unter Warnung. Die Berichterstattung von ORF hebt hervor, dass auch das Viertel Brentwood, Heimat des berühmten Getty Museums, betroffen ist. Das Museum, das 1 Milliarde Dollar gekostet hat und über 125.000 Kunstwerke beherbergt, ist teilweise aus feuerfestem Travertinstein gebaut.
Kritik an Ressourcen und Infrastruktur
Unterdessen hat die Los Angeles Feuerwehrleiterin Kristin Crowley die Kürzung der Haushaltsmittel um 17 Millionen Dollar scharf kritisiert. Diese Einsparungen haben die Reaktionsfähigkeit der Feuerwehr erheblich beeinträchtigt. Hinzu kommt, dass die Feuerwehr aktuell mit Wasserversorgungsproblemen kämpft; viele Hydranten sind leer, und der Wasserdruck ist zu gering. Gouverneur Gavin Newsom hat die Bevölkerung zum Wassersparen aufgerufen und fordert eine Untersuchung der Wasserprobleme. Nachrichtensender berichten zudem über die Verbreitung von Desinformation bezüglich der Brände in sozialen Netzwerken, während Trump Newsom wegen angeblicher Versäumnisse in der Wasserpolitik angreift. ORF zitiert Newsom, der Trump eingeladen hat, sich persönlich einen Eindruck von der Lage zu verschaffen.
Die Brandursachen sind bisher unklar; Brandstiftung und defekte Stromleitungen stehen im Verdacht und werden derzeit untersucht. Es wird erwartet, dass diese Brände einer der kostspieligsten Vorfälle in der Geschichte der USA werden können. Durch den Klimawandel haben sich die Bedingungen für Waldbrände erheblich verschärft. Experten zufolge spielen hohe Temperaturen, geringe Niederschläge und trockene Winde eine entscheidende Rolle bei der Intensivierung der Waldbrandaktivitäten in Kalifornien. Zudem zeigen Studien, dass extreme Wetterbedingungen, die häufig im Kontext des Klimawandels diskutiert werden, die Brandgefahr erhöhen.
Die Feuerwehr bleibt selbst in der aktuellen Lage nicht untätig; trotz schwieriger Bedingungen kämpfen Löschhubschrauber gegen die Flammen, und viele Menschen sind wegen der gefährlichen Rauchentwicklung von gesundheitlichen Problemen betroffen.