In Kalifornien sind die verheerenden Waldbrände erneut ein heiß diskutiertes Thema. Während Politiker und Medien die globale Erwärmung für die Flammen in Los Angeles verantwortlich machen, wird diese Ansicht von vielen als unhaltbar angesehen. Wie Welt berichtet, zeigen zahlreiche Studien, dass die Region zukünftig vermehrt unter Dürre leiden wird, jedoch spielen andere Faktoren eine entscheidende Rolle im Waldbrandgeschehen.

Zu diesen Faktoren gehören in erster Linie eine mangelhafte Waldbewirtschaftung und die Zunahme menschlicher Aktivitäten, die häufig die Brände auslösen. Die gegenwärtige „moderate Dürre“ wird als als normal eingestuft. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf den starken Fallwinden aus Nordosten, den sogenannten Santa-Ana-Winden, die für die rasche Verbreitung der Brände verantwortlich sind.

Die Rolle der Santa-Ana-Winde

Die Santa-Ana-Winde, die häufig in den kälteren Monaten auftreten, wehen trocken und warm aus dem Landesinneren in Richtung Küste. Diese Winde entstehen durch Hochdruckgebiete über dem Great Basin und führen zu einer erheblichen Abnahme der Luftfeuchtigkeit, oft auf einstellige Prozentwerte. Bei Temperaturen in Los Angeles, die selbst im Winter 30 Grad erreichen können, bietet dies perfekte Bedingungen für teuflische Feuer. Laut Deutschlandfunk können Windgeschwindigkeiten bis zu 160 km/h laut Ulrich Cimolino, einem Waldbrandexperten, gemessen werden, was die Brandbekämpfung erheblich erschwert.

Die gegenwärtigen Wettervorhersagen deuten auf Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h hin, die immer noch extrem genug sind, um die Brände schnell ausbreiten zu lassen. Die Feuerwehr hat bis jetzt nur fünf Todesopfer verzeichnet, was auf erfolgreiche Maßnahmen zur Brandbekämpfung hindeutet. Ihr oberstes Ziel bleibt der Schutz von Menschenleben, auch wenn das Anlegen von Schneisen bei diesen hohen Windgeschwindigkeiten wenig effektiv ist.

Herausforderungen für die Feuerwehr

Die Brandbekämpfung in Kalifornien erfordert den Einsatz mehrerer tausend Einsatzkräfte aus unterschiedlichen Bundesstaaten. Die Feuerwehr muss dabei betroffene Gebiete identifizieren und Evakuierungen durchführen, was die Steuerung des Verkehrs oft zu einer Herausforderung macht. Darüber hinaus müssen chemische Retardants aus der Luft sowie vorhandene Straßen und Kanäle zur Brandbekämpfung genutzt werden, was in der Öffentlichkeit immer wieder zu Diskussionen über den Umweltschutz führt, wie Tagesschau berichtet.

Die Nichteinhaltung der Empfehlungen zur Brandvermeidung durch die Bevölkerung trägt leider zur Erhöhung der Brandgefahr bei. Fachleute haben wiederholt auf die mangelhafte Waldbewirtschaftung hingewiesen. Eine Expertenkommission empfahl 2018, die Strategien zur Waldpflege zu überarbeiten, um die Wälder besser zu schützen. In Zukunft könnte sich die Situation weiter verschärfen, sollte sich die Wetterlage infolge des Klimawandels anhaltend verändern.