Die Urlaubsinsel Santorini steht aufgrund eines besorgniserregenden Anstiegs seismischer Aktivität im Notstand. Laut ln-online.de wurden am Donnerstag zahlreiche kleine Erdbeben registriert, die die Bevölkerung verängstigen. Experten erwarten ein Hauptbeben mit einer Stärke von 6 oder mehr, was ernsthafte Schäden zur Folge haben könnte. Aus diesem Grund rief die griechische Regierung den Notstand aus, was den Behörden erlaubt, innerhalb von 30 Tagen unbürokratisch Maßnahmen zur Sicherheit der Bewohner zu ergreifen.
In den Tagen zuvor wurden bereits mehr als 200 Erschütterungen in der Nähe der Insel dokumentiert, darunter einige mit einer Stärke zwischen 4,1 und 4,6. Dies hat die Inselgemeinde gezwungen, proaktive Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Schulen werden geschlossen, und die Bevölkerung wird geraten, sich von Küstenabschnitten fernzuhalten und große Freiluftveranstaltungen zu vermeiden. Sky News meldet, dass die Zivilschutzbehörden die Schulen in Santorini sowie auf nahegelegenen Inseln wie Amorgos, Ios und Anafi ebenfalls am Montag geschlossen haben.
Vorbereitungen für den Ernstfall
Im Hinblick auf die drohende Gefahr hat das griechische Militär Pläne ausgearbeitet, um Feldküchen einzurichten, die im Notfall sowohl den Bürgern als auch den Rettungskräften zur Verfügung stehen sollen. Viele Anwohner, insbesondere Frauen, Kinder und ältere Menschen, haben die Insel aus Angst vor einer Naturkatastrophe bereits verlassen. Die verbliebenen Einwohner sorgen sich jedoch um Plünderungen und versuchen, ihr Hab und Gut zu schützen, indem sie sich mit der Polizei zusammenschließen, die in den betroffenen Ortschaften patrouilliert.
In Anbetracht der vulkanischen Historie der Insel, die um 1600 v. Chr. durch einen der größten Vulkanausbrüche der Geschichte geformt wurde, und der letzten Eruption in 1950, sind die Behörden besonders wachsam. Trotz der aktuellen seismischen Aktivität warnen Experten, dass diese nicht zwingend mit vulkanischen Aktivitäten in Verbindung steht, was Berichten von Tagesschau zufolge zu Verwirrung führen könnte.
Sicherheit der Bevölkerung im Fokus
Das Konzept zur Sicherheit der Bewohner umfasst auch die Entleerung von Schwimmbecken durch Haus- und Hotelbesitzer, um das Risiko von Gebäudeschäden im Falle eines starken Erdbebens zu minimieren. Zur Vorbereitung auf mögliche Evakuierungen hat die Regierung in Athen unter Premierminister Kyriakos Mitsotakis ein Notfalltreffen einberufen. Außerdem stehen Polizei, Feuerwehr und spezielle Katastrophenschutz-Einheiten bereit, um bei einem Ernstfall schnell eingreifen zu können.
Die Situation auf Santorini bleibt angespannt, da die Erdbebenaktivität ansteigt und die Bewohner sich auf weitere mögliche Erschütterungen vorbereiten müssen. Die Insel, die jährlich von etwa drei Millionen Touristen besucht wird, ist bis auf Weiteres in Alarmbereitschaft. Die griechischen Behörden werden die Lage weiterhin überwachen und alle notwendigen Schritte unternehmen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.