Am gestrigen Abend ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall auf der A1 in Todendorf im Kreis Stormarn, der drei junge Menschen, darunter einen 19-jährigen Fahrer, schwer verletzte. Der Vorfall geschah gegen 23 Uhr, kurz hinter der Raststätte Buddikate. Der Fahrer verlor offenbar die Kontrolle über seinen Ford, kam von der Fahrbahn ab, prallte gegen die Planke und überschlug sich dann, bevor das Fahrzeug kopfüber in einem Wassergraben landete. Die Insassen, zwei junge Frauen sowie der Fahrer, wurden teils schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, wobei ihr Gesundheitszustand derzeit unbekannt ist.

Die alarmierten Autofahrer informierten sofort Polizei und Feuerwehr. Einsatzkräfte sperrten umgehend die Autobahn, um die Insassen aus dem stark deformierten Fahrzeug zu befreien. Bei dem Unfall wurden mehrere Verkehrsschilder und Eisenstangen umgefahren, wobei eine Eisenstange nur knapp die Windschutzscheibe des Fahrzeugs durchbohren konnte. Erste Ermittlungen deuten auf Sekundenschlaf als mögliche Unfallursache hin.

Herausforderungen durch Sekundenschlaf

Der Begriff „Sekundenschlaf“ beschreibt das plötzliche Einnicken von Fahrern, oft ohne vorherige Müdigkeitsanzeichen. Nach einer Kampagne des Deutschen Verkehrssicherheitsrats ist Sekundenschlaf ein ernstzunehmendes Problem im Straßenverkehr. Eine Umfrage von Kantar-Emnid hat gezeigt, dass etwa 26% der befragten Pkw-Fahrer mindestens einmal hinter dem Steuer eingeschlafen sind. Diese katastrophale Form der Müdigkeit kann tödliche Folgen nach sich ziehen.

Auch ältere Autofahrer sind gefährdet, da sich ihr Schlafverhalten im Alter verändert. Über die hälftigen Mehrheit der Autofahrer macht erst nach drei bis vier Stunden oder später eine Pause. Experten empfehlen, alle zwei Stunden oder bei ersten Müdigkeitsanzeichen Erholungszeiten einzuplanen.

Verkehrsunfälle und ihre Ursachen

In einem ähnlichen Vorfall auf der A1 in Österreich, der sich am 16. August 2016 ereignete, wurde ebenfalls Sekundenschlaf als Unfallursache identifiziert. Bei diesem Unfall waren vier Fahrzeuge beteiligt, und nur einige Insassen, darunter Kinder, erlitten Verletzungen. Auch hier führte das plötzliche Einnicken der Unfallverursacherin zu einem folgenschweren Crash.

Die Behörden haben ein großes Interesse an der genauen Rekonstruktion der Ereignisse auf der A1 in Deutschland, nicht zuletzt um Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Es bleibt abzuwarten, wie die Untersuchungen weiter voranschreiten und welche weiteren Erkenntnisse über Sekundenschlaf und dessen Gefahren gewonnen werden können.