Kalifornien befindet sich in einem kritischen Zustand, nachdem verheerende Waldbrände in der Metropolregion Los Angeles ausgebrochen sind. Der Notstand wurde am Dienstag aufgrund der schnellwachsenden Brände ausgerufen, die viele Gemeinden in Gefahr bringen. Laut Berichten von Al Jazeera sind bereits zwei Todesfälle in Verbindung mit den Bränden gemeldet worden.

Die ersten Flammen wurden am Dienstag um 10:30 Uhr (18:30 GMT) im Pacific Palisades-Gebiet entzündet. Bis zum Abend hatten die Brände fast 1.200 Hektar (3.000 Acres) Land verwüstet. Ein zweites Feuer, das Eaton Fire, brach später am Nachmittag aus und verdoppelte seine Größe innerhalb weniger Stunden auf 162 Hektar (400 Acres). Zudem tobte ein drittes Feuer, das Hurst Fire, in Sylmar im San Fernando Valley.

Evakuierungen und Zerstörungen

Insgesamt haben die drei Brände bis jetzt 2.285 Hektar (5.648 Acres) Land verbrannt, und die Ausbreitung der Feuer hat zu zwingenden Evakuierungen in Malibu und Santa Monica geführt. Über 30.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. In den betroffenen Gebieten wurden Notunterkünfte und Tierheime für Haustiere eingerichtet. Schauspieler James Woods berichtete von Schäden an seinem Haus in Pacific Palisades, während das Eaton Fire eine McDonald’s-Filiale und das Pasadena Jewish Temple and Centre zerstörte, wobei die Mitarbeiter sicher evakuiert werden konnten.

Die Brände führten auch zu Schäden an der Vegetation des Getty Villa Museums, wenngleich keine strukturellen Schäden gemeldet wurden. Laut Yahoo News wurden mittlerweile über 1.000 Gebäude durch die Flammen zerstört.

Wetterbedingungen und Reaktionen

Die heftigen Santa Ana-Winde, die mit niedriger Luftfeuchtigkeit und anhaltenden Dürrebedingungen einhergehen, haben die Brände weiter angeheizt. Meteorologen warnten vor extremen Wetterbedingungen, einschließlich Windböen von bis zu 160 km/h (100 mph). Der National Weather Service gab eine Warnung für schädliche Winde und brandgefährdetes Wetter für Los Angeles County aus, was zu einer „Besonders Gefährlichen Situation“ für 19 Millionen Menschen führte.

Bis Mittwochmorgen waren keine der drei Brände unter Kontrolle, und die Feuerwehr mobilisierte über 1.400 Einsatzkräfte sowie zahlreiche Ressourcen. Stromausfälle waren ebenfalls weit verbreitet, und über 127.000 Kunden waren am Mittwochmorgen ohne Strom, wobei mehr als 220.000 Haushalte in Los Angeles County betroffen waren.

Angesichts dieser kritischen Lage genehmigte Präsident Biden bundesstaatliche Hilfe, um die Bemühungen zur Bekämpfung der Brände zu unterstützen. Die Ursachen der Brände sind derzeit noch unbekannt, jedoch scheinen die aktuellen Wetterbedingungen und die trockene Vegetation entscheidende Faktoren zu sein.

Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien sind zeitlich gesehen nicht ohne Präzedenzfall. Nach Angaben von Statista zählen die Waldbrände zu den gewalttätigsten in der Geschichte des Bundesstaates, was sich in der Anzahl der zerstörten Bauten widerspiegelt.