Die Waldbrände in Los Angeles haben mittlerweile verheerende Ausmaße angenommen. Präsident Joe Biden beschrieb die Situation als „verheerendster Brand in der Geschichte Kaliforniens“. Mindestens zehn Menschen sind bereits ums Leben gekommen, und die Zerstörung umfasst etwa 10.000 Gebäude. Sheriff Robert Luna verglich die betroffenen Gebiete mit einer Szenerie, die „wie nach einer Atombombe“ aussieht.

Aktuell stehen in Kalifornien 92 Waldbrände unter Kontrolle. Besonders kritisch ist die Lage rund um Los Angeles, wo die Feuerwehr die Brände als „eine der zerstörerischsten Naturkatastrophen“ in der Geschichte der Stadt einstuft. Drei der Brände, darunter das „Eaton Fire“, das bereits eine Fläche von 55 Quadratkilometern umfasst, sind laut Informationen von Cal Fire nur minimal oder gar nicht eingedämmt.

Evakuierungen und Schäden

Die Evakuierungsanordnungen betreffen vor allem 180.000 Einwohner, während weitere 200.000 vorsichtshalber in Alarmbereitschaft versetzt wurden. Besonders betroffen ist das Viertel Pacific Palisades, in dem seit Dienstag über 5.300 Häuser den Flammen zum Opfer gefallen sind. In dieser Gegend sind rund 6.900 Hektar verbrannt, was in etwa der Größe der Stadt San Francisco entspricht. Bislang wurden die Brandherde in diesen Regionen als „zu null Prozent eingedämmt“ beschrieben.

Die Feuerwehr hat mehr als 7.500 Einsatzkräfte mobilisiert, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Trotz eines verlangsamten Fortschritts aufgrund nachlassender Winde bleibt die Lage angespannt. Eine erste Entwarnung gab es lediglich für den Stadtteil Hollywood Hills, wo die Evakuierungsanordnungen inzwischen aufgehoben wurden. Die genaue Zahl der Todesopfer könnte sich laut Sheriff Luna weiter erhöhen, da bislang zwischen fünf und zehn Tote gemeldet wurden.

Ursachen und Infrastrukturprobleme

Die genauen Ursachen der Brände sind noch unklar, jedoch wird auch Brandstiftung in Erwägung gezogen. In den letzten Monaten gab es in Südkalifornien kaum Niederschläge, was zu vertrockneten Bäumen und Sträuchern führte. Heftige Santa-Ana-Winde mit Geschwindigkeiten über 100 km/h haben die Brände zusätzlich angefacht und eine extreme Gefahrenlage geschaffen.

Kritik wird auch an der unzureichenden Infrastruktur der Feuerhydranten in Los Angeles laut, die in der aktuellen Krise nicht ausreichend funktioniert. Offizielle Stellen stehen weiterhin unter Druck, ihr Katastrophenmanagement zu verbessern, um in Zukunft besser auf ähnliche Notsituationen reagieren zu können. Die geschätzten Schäden durch die Brände belaufen sich auf 57 Milliarden Dollar.

Zusammenfassend sind die Ereignisse in Los Angeles ein besorgniserregendes Beispiel für die zunehmenden Naturkatastrophen in Kalifornien, die in der bisherigen Geschichte des Bundesstaates unvergleichlich sind. Ein Überblick über die größten Waldbrände in Kalifornien von 1932 bis 2024 zeigt die dramatischen Entwicklungen in diesem Bereich.

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