In Paris hat heute ein internationaler Aktionsgipfel zur Künstlichen Intelligenz (KI) begonnen, der bis Dienstag dauert. Rund 1500 Teilnehmer aus etwa 100 Ländern sind anwesend, darunter Staats- und Regierungschefs, Branchenvertreter sowie Wissenschaftler. Der Gipfel zielt darauf ab, die Einsatzmöglichkeiten von KI in Bereichen wie Gesundheit, Bildung und Arbeit zu erörtern sowie geeignete Regulierungsmethoden zu entwickeln. Anwesend sind prominente Persönlichkeiten wie Bundeskanzler Olaf Scholz, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, US-Vizepräsident James David Vance und Indiens Premierminister Narendra Modi, der als Ko-Präsident fungiert.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat betont, dass Frankreich als Vorreiter in der KI-Regulierung auftreten möchte. Er sieht die Notwendigkeit eines ausgewogenen Ansatzes bei der Regulierung von KI, um gleichzeitig Innovationen zu fördern und die damit verbundenen Risiken zu minimieren. Diese Themen könnten auch von Bedeutung sein, da fast 100 Forscher vor einem potenziellen Kontrollverlust über KI-Systeme gewarnt haben, was die Diskussion um die Verantwortung und Sicherheit in der KI-Entwicklung weiter anheizt, wie Spiegel Online berichtet.

Regulierung von Künstlicher Intelligenz

Die Regulierung von KI wird zunehmend als dringliche staatsrechtliche Angelegenheit betrachtet. Derzeit gibt es weltweit keinen umfassenden Rechtsrahmen für den Einsatz von KI, und auch internationale Vorgaben sind bislang nicht vorhanden. Dies führt dazu, dass die Regelungen zur KI oft unzureichend und fragmentiert sind, was als Flickenteppich beschrieben wird. Laut einer Analyse der Bundeszentrale für politische Bildung erfordert die komplexe Natur von KI neue Ansätze in der Regulierung, die sich auf Fairness, Transparenz, Erklärbarkeit, Vertrauenswürdigkeit, Sicherheit und den Schutz der Grundrechte konzentrieren.

Die europäische KI-Regulierung demonstriert dieses Bedürfnis, indem sie Risiken in drei Kategorien einteilt: unannehmbares Risiko, hohes Risiko und geringes Risiko. Systeme, die als unannehmbar eingestuft werden, sind verboten, während Hochrisikosysteme strengen Auflagen unterliegen. Die EU hat bereits einen Verordnungsentwurf zur Regulierung von KI ausgearbeitet, welcher sich insbesondere auf die Verantwortlichkeiten der Hersteller konzentriert, während User nicht im gleichen Maße im Fokus stehen.

Die Herausforderungen der Regulierung werden durch neue Technologien wie generative KI, die von Unternehmen wie OpenAI mit Anwendungen wie ChatGPT entwickelt wurden, verstärkt. Diese Technologien operieren oft mit großen, komplexen Datenmengen und erfordern menschliche Eingaben, um effectiv arbeiten zu können. Die Grenzen der derzeitigen Regulierung werden insbesondere bei der Frage deutlich, wie KI Entscheidungsprozesse beeinflusst und Grundrechte berührt. Umfassende Bildungs- und Digitalkompetenzinitiativen sind ebenfalls gefordert, um das Verständnis für KI und ihren Einfluss auf die Gesellschaft zu verbessern.

Mit einer derartigen Überprüfung der aktuellen und zukünftigen Rahmenbedingungen für die KI kann der Gipfel in Paris ein entscheidendes Forum bieten, um eine gemeinsame Richtung für den weltweit verantwortungsvollen Einsatz von KI-Technologien zu finden.