Am Freitag, dem 26. Februar 2025, wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Washington erwartet. Der Besuch erfolgt im Rahmen wichtiger Gespräche mit US-Präsident Donald Trump, der den Anlass als bedeutenden Schritt für die bilateralen Beziehungen bezeichnen wird. Ein zentrales Ziel des Treffens ist die Unterzeichnung eines Abkommens über die Wirtschaftspartnerschaft zwischen den USA und der Ukraine. Trump selbst hat diese Vereinbarung als „große Sache“ beschrieben, die unter anderem den Zugang zu seltenen Bodenschätzen der Ukraine und weitere wirtschaftliche Aspekte umfassen wird.
Trump betonte auch die Notwendigkeit von Friedenssicherungsmaßnahmen in der Nachkriegszeit und erklärte, dass diese für alle Beteiligten zufriedenstellend ausfallen sollten. Im Hinblick auf die militärische Unterstützung wies er darauf hin, dass Europa eine langfristige Verantwortung dafür tragen müsse, während die Präsenz der USA in der Region aufrechterhalten bleiben könne. Trump äußerte zudem, dass der Krieg ohne US-Hilfe in kurzer Zeit beendet gewesen wäre und dass die Waffenlieferungen an die Ukraine „noch einige Zeit andauern“ könnten, bis eine Einigung mit Russland erzielt wird. Er geht davon aus, dass auch der russische Präsident Wladimir Putin an einer schnellen Einigung interessiert ist.
Historische Basis der Beziehungen
Die Beziehungen zwischen der Ukraine und den Vereinigten Staaten haben eine lange und wechselvolle Geschichte, die bis ins Jahr 1920 zurückreicht, als erste diplomatische Kontakte zwischen der Ukrainischen und Westukrainischen Volksrepublik und den USA gescheitert sind. Über die Jahrzehnte hinweg gab es informelle Beziehungen, die vor allem während des Kalten Krieges durch die Zusammenarbeit der CIA mit ukrainischen Nationalisten geprägt waren. Wichtige Meilensteine wie die Eröffnung eines US-Generalkonsulats in Kiew im Februar 1991 und die Bildung einer Botschaft im Jahr 1992 markierten den Beginn institutionalisierter diplomatischer Beziehungen.
Die USA haben die Ukraine seit den 1990er Jahren in verschiedenen Bereichen unterstützt, unter anderem durch militärische Zusammenarbeit und Wirtschaftsabkommen. Besonders wichtig war die Unterzeichnung des Budapester Memorandums in den 1990ern, das die territoriale Integrität der Ukraine garantieren sollte. In den letzten Jahren ist die Unterstützung durch die USA, insbesondere in militärischen Belangen, erheblich gestiegen, wobei zwischen 2014 und 2021 etwa 2,5 Milliarden US-Dollar zur Unterstützung bereitgestellt wurden.
Die Charta der strategischen Partnerschaft
Ein weiterer bedeutender Schritt in den ukrainisch-amerikanischen Beziehungen war die Unterzeichnung der neuen Charta der strategischen Partnerschaft am 10. November 2021. Diese wurde von den Außenministern der beiden Staaten, Dmytro Kuleba und Antony Blinken, in Washington unterzeichnet. Die Charta ersetzt ein zuvor bestehendes Dokument aus dem Jahr 2008 und berücksichtigt die aktuellen Herausforderungen, insbesondere die anhaltende russische Aggression gegen die Ukraine.
Sie bekräftigt die Unterstützung der USA für die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine und priorisiert die Bereiche Sicherheit, Energiesicherheit sowie wirtschaftliche Zusammenarbeit. Ein Schwerpunkt liegt auf der Transformation der ukrainischen Wirtschaft, einschließlich der Modernisierung von Schlüsselsektoren durch gezielte Investitionen.
Insgesamt zeigen die Entwicklungen in den ukrainisch-amerikanischen Beziehungen eine klare Tendenz hin zu einer engeren Partnerschaft, die sowohl wirtschaftliche als auch sicherheitspolitische Dimensionen umfasst. Die Gespräche zwischen Selenskyj und Trump werden als weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung gewertet.
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