Andrew Tate, ein umstrittener Influencer und ehemaliger Kickboxer, hat Rumänien verlassen und ist gemeinsam mit seinem angeklagten Bruder Tristan in die USA gereist. Die Ausreise wurde vom rumänischen Innenministerium am Donnerstag bestätigt, nachdem ein zuvor verhängtes Reiseverbot gegen die Tate-Brüder aufgehoben wurde. Es bleibt unklar, unter welchen Auflagen die Brüder das Land verlassen durften, da sie in Rumänien derzeit wegen Menschenhandels und Bildung einer kriminellen Organisation angeklagt sind. LN Online berichtet, dass beide Brüder Unterstützer von US-Präsident Donald Trump sind und Millionen Follower auf sozialen Medien haben.

Die Tate-Brüder wurden Ende 2022 in Rumänien festgenommen, zusammen mit zwei rumänischen Frauen. Ihnen wird vorgeworfen, eine kriminelle Vereinigung zur Ausbeutung von Frauen gegründet zu haben, was sie vehement bestreiten. Andrew Tate äußerte sich zu den Vorwürfen und wies darauf hin, dass sie nie für ein Verbrechen verurteilt wurden. Er beschuldigte die Medien, eine Hetzkampagne gegen sie zu führen. Auf die Frage, ob Trump sich für ihre Ausreise eingesetzt habe, gab er keine Antwort, während Trump selbst erklärte, keine Informationen über die Freilassung der Brüder zu haben. Auch Floridas Gouverneur Ron DeSantis äußerte, dass er nicht informiert worden sei und die US-Regierung die Zuständigkeit für die Einreise habe.

Rechtslage und öffentliche Reaktionen

Die rumänische Staatsanwaltschaft ermittelt weiterhin gegen Andrew und Tristan Tate wegen der schwerwiegenden Vorwürfe. Bis zu ihrer Ausreise befanden sich die Brüder in Untersuchungshaft. Andrew Tate, der sowohl die britische als auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, hat in der Vergangenheit aufgrund seiner hetzerischen und frauenfeindlichen Äußerungen bereits die Blockierung auf mehreren Plattformen hinnehmen müssen. Bluewin fügt hinzu, dass die Auflagen, die ihrer Ausreise zugrunde liegen, nicht veröffentlicht wurden.

Diese Situation wirft viele Fragen zur Sicherheit in Rumänien auf, insbesondere da das Land erst kürzlich teilweise dem Schengen-Raum beigetreten ist. Kontrollen an den Luft- und Seegrenzen wurden aufgehoben, obwohl sie an den Landesgrenzen weiterhin bestehen. Ein weiterer Kontext dieser Problematik ist die Besorgnis der rumänischen Strafverfolger über mögliche Gefahren, die durch die illegale Schleusung von Personen entstehen. Seit 2022 beschafften rumänische und andere Staatsangehörige illegal Arbeitsvisa, die vor allem Personen aus Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka, Indien, Nepal und dem Sudan betrafen. Deutschlandfunk warnte davor, dass radikalisierte Menschen auf rumänisches Staatsgebiet gelangen könnten.