Julianne Moore ist erschüttert über die Entscheidung, ihr Kinderbuch „Freckleface Strawberry“ aus Schulen des US-Verteidigungsministeriums zu entfernen. Die Maßnahme wurde unter der Trump-Administration ergriffen und ist Teil einer „Compliance-Überprüfung“, die Bücher aufspüren sollte, die vermeintlich mit „Gender-Ideologie oder Gleichstellungsideologie“ in Verbindung stehen. Diese Überprüfung führte zur Anwendung einer strengen Zensur, in deren Rahmen auch Moore’s Werk aus dem Unterricht verbannt wurde. Dabei handele es sich nur um eine „kleine Anzahl von Büchern“, die für eine „weiterere Überprüfung“ aufbewahrt wurde, so offizielle Quellen.

Das Buch ist für Moore eine halb-autobiografische Erzählung über ein siebenjähriges Mädchen, das lernt, sich mit seinen Sommersprossen zu akzeptieren. Sie beschreibt es als eine liebevolle Botschaft an Kinder, dass jeder mit persönlichen Schwierigkeiten konfrontiert ist, aber durch Menschlichkeit und Gemeinschaft zusammenfinden kann. Die Schauspielerin, die selbst eine Absolventin der Frankfurt American High School ist – einer Schule des Verteidigungsministeriums –, betont, wie wichtig es ist, dass gerade Kinder mit militärischem Hintergrund Zugang zu Geschichten haben, die Verständnis und Empathie vermitteln. „Es ist ärgerlich, dass diese Kinder nun keinen Zugang zu meinem Buch haben“, äußert sie besorgt.

Die Relevanz von Meinungsfreiheit

Moore zeigt sich traurig über die alleingelassene Situation und fragt sich, warum ausgerechnet ihr Bilderbuch so umstritten ist, dass die US-Regierung es verbieten möchte. Ihr Aufruf zur Bedeutung von Meinungsfreiheit und freier Meinungsäußerung ist in einem Klima nötig, wo Zensur zu einem schleichenden Problem geworden ist. Die Debatte um unterschiedliche Sichtweisen und die Beeinflussung von Bildungswerken ist eine relevante Diskussion, die auch andere Länder beschäftigt.

Die Diskussion um Gender und Gleichstellung in Bildungsmaterialien gewinnt zunehmend an Bedeutung, wie auch die Stellungnahmen von Bildungseinrichtungen weltweit zeigen. Die Kultusministerkonferenz dokumentiert in ihren Richtlinien, dass geschlechtersensible Bildung ein wichtiger Bestandteil schulischer Programme ist. Diese Erkenntnis könnte auch die Reaktionen auf Bücher wie „Freckleface Strawberry“ in zukünftigen Zensuren beeinflussen, wie in den Schulen in Deutschland angeregt wird.

Die Vorfälle um Moore’s Kinderbuch sind nicht nur eine persönliche Angelegenheit der Schauspielerin, sondern spiegeln auch größere gesellschaftliche und politische Konflikte wider, die um Bildung, Identität und die Zukunft der Jugend führen. Für Moore ist die anhaltende Auseinandersetzung ein Signal, dass die Umsetzung von Meinungsfreiheit und Vielfalt in der Literatur nach wie vor auf der Agenda stehen muss.

Weitere Informationen zu den Hintergründen der Zensur und deren Auswirkungen lassen sich in den Berichten der Gala und Spiegel nachlesen.