In der Nähe der griechischen Insel Santorin wird die Bevölkerung weiterhin von schweren Erdbeben erschüttert. Am Montagabend wurde das bislang stärkste Beben der Serie mit einer Stärke von 5,3 registriert, was die Anspannung in der Region erhöht. Die meisten Erschütterungen sind für die Einheimischen jedoch kaum spürbar, da sie nicht ungewöhnlich sind und viele Gebäude entsprechend gebaut sind, um solchen Naturereignissen standzuhalten. Bisher wurden keine nennenswerten Schäden gemeldet, was einen gewissen Erleichterungsfaktor für die Bewohner darstellt.

Dennoch gibt es erhebliche Bedenken. Seismologe Vassilis Karastathis vom Geodynamischen Institut in Athen warnt, dass keine Entwarnung gegeben werden kann. „Es besteht die Angst vor einem schwereren Beben der Stärke 6 oder mehr“, so der Experte. Am Montag gab es nordöstlich von Santorin mehr als 120 registrierte Erdbeben – das entspricht einem Durchschnitt von fünf Beben pro Stunde.

Erklärungen zur seismischen Aktivität

Griechenland, eines der sonnenreichsten Urlaubsziele Europas, gehört zu den seismisch aktivsten Regionen des Kontinents. Erdbeben in Griechenland sind meist das Ergebnis plattentektonischer Bewegungen, insbesondere an der Hellenischen Subduktionszone, wo sich die Afrikanische Platte unter die Eurasische Platte schiebt. Diese Bewegungen sind für die Bildung von Gebirgen und Vulkanen verantwortlich.

Wie greece-moments.com erklärt, ist die Santorini-Region besonders anfällig, insbesondere im Februar 2025, als an manchen Tagen bis zu 150 Erdbeben registriert wurden. Experten vermuten, dass der Kolumbo-Vulkan, ein unterseeischer Vulkan in der Nähe, die erhöhte seismische Aktivität verursacht. Diese Aktivität hat bereits zu Erdrutschen und der Schließung öffentlicher Einrichtungen und Schulen geführt.

Evakuierungen und staatliche Maßnahmen

Inmitten dieser beunruhigenden Nachrichten flohen bis zum 5. Februar 2025 mindestens 11.000 Menschen von Santorini. Am 6. Februar wurde der Notstand ausgerufen. Die wiederholten Erdbeben und die damit verbundene vulkanische Aktivität haben viele Bewohner in Angst versetzt.

Schwere Erdbeben mit Magnituden über 6 oder 7 sind in Griechenland zwar selten, jedoch bleibt die Bevölkerung auf der Hut. Im Jahr 2024 wurden beispielsweise etwa 200 Erdbeben mit einer Mindestmagnitude von 4.0 registriert. Zu den stärksten Erdbeben in der Geschichte Griechenlands zählen das Erdbeben von Samos im Oktober 2020 mit einer Magnitude von 7.0 und das von Chios im Jahr 1881 mit 6.5.

Das Land hat ein umfassendes Netz von seismologischen Messstationen und Frühwarnsystemen etabliert, um die Menschen auf Erdbeben vorzubereiten. Verhaltenstipps wie das Suchen von Schutz unter stabilen Möbeln und das Vermeiden von Panik sind essentiell, um im Falle eines Erdbebens angemessen zu reagieren.

Da die Erdbebenaktivität weiterhin anhält und die vulkanische Region unter Beobachtung steht, bleibt die Situation in Santorin angespannt. Das Überwachen der seismischen Aktivitäten wird für die Sicherheit der Anwohner von höchster Priorität sein.