Der international erfolgreiche Kinderbuch-Illustrator Thé Tjong-Khing führt derzeit durch seine Ausstellung im Bilderbuchmuseum in Troisdorf. Der 91-Jährige, der in Java in einer chinesischen Großfamilie aufwuchs, wird dafür von der Museumsdirektorin Pauline Liesen unterstützt. Trotz seines Alters wirkt er jünger, was die Besucher oft überrascht.
Thé Tjong-Khing ist bekannt für seine kreativen Werke, die teils in einem von seiner Familie betriebenen Kino entstanden. Bereits in seiner Kindheit begann er zu zeichnen, was jedoch in seiner Familie nicht auf viel Begeisterung stieß. Als sein Vater ihm schließlich ein Architekturstudium in den Niederlanden anbot, beschlossen sie, täglich mit seinen Zeichnungen Geld zu verdienen. Thé schwänzte jedoch die Universität und stellte stattdessen Comics her, die ihn bald in der niederländischen und internationalen Presse bekannt machten.
Ein Leben für die Kunst
Die aktuelle Ausstellung „Eine Torte für Thé Tjong-Khing – Ein Leben für die Kunst“ läuft bis zum 2. Februar 2025. Sie konzentriert sich auf das Bilderbuch „Die Torte ist weg!“, das 2006 beim Moritz Verlag erschien. In der Ausstellung sind zahlreiche Werke von Thé zu sehen, die sein Schaffen und seine Entwicklung als Illustrator widerspiegeln. Bereits 1973 leitete der bekannte Kinderbuchautor Miep Diekmann ihn in die Welt der Kinderbuchillustrationen ein, was zu vielen weiteren Aufträgen führte.
Besonders bekannt wurde Thé durch die „Wimmel-Torten-Bücher“, die eine ideale Mischung aus Erzählung und visueller Entdeckung bieten. Die Wimmelbilderbücher, die zu einem ästhetischen Trend gehören, laden Leser dazu ein, viele Details in überfüllten und unordentlichen Szenen zu entdecken. Sie sind besonders bei Kindern beliebt, da sie auf eine spielerische Art und Weise das Beobachten ihrer Umgebung fördern.
Wimmelbilderbuch – Ein Phänomen
Ein weiteres Highlight im Bilderbuchmuseum ist die Mitmachausstellung „Bei euch wimmelts wohl“, die bis April 2025 läuft. Diese Ausstellung thematisiert das Wimmelbuch-Phänomen, das durch Künstler wie Ali Mitgutsch, den „Vater des Wimmelbuchs“, geprägt wurde. Sie zeigt klassische und moderne Interpretationen von Wimmelbildern und ermutigt die Besucher, die vielfältigen Szenen aktiv zu erkunden.
Wimmelbilderbücher sind bekannt für ihre Detailverliebtheit und die Fähigkeit, belebte Städte und Alltagszenen darzustellen. Oft sind sie reich an Farben und laden Kinder zum Entdecken ein, was auch zur Entwicklung von Werten wie Achtsamkeit und Bildung beiträgt. Diese Form der Kinderliteratur erfreut sich nicht nur in Deutschland, sondern auch international zunehmender Beliebtheit.
Die Ausstellung beleuchtet auch die Nachhaltigkeit und Diversität in der Kunst und enthält interaktive Stationen, die Jung und Alt zum Mitmachen animieren. Das Bilderbuchmuseum in der Burg Wissem hat Dienstag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr sowie am Wochenende von 10 bis 18 Uhr geöffnet und bietet damit eine hervorragende Gelegenheit, in die Welt der Bilderbücher einzutauchen.
Zusätzlich wird im Februar das Buch „Fuchs und Hase“ von Thé Tjong-Khing im Moritz Verlag veröffentlicht, was die Verbundenheit des Künstlers zur Illustrationsszene unterstreicht. Mit seinem Engagement und seiner Kreativität bleibt Thé Tjong-Khing eine inspirierende Figur in der Kinderbuchwelt.