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EU-Leitet Verfahren gegen Delivery Hero: Kartellverdacht aufgedeckt!

Die EU-Kommission hat eine Untersuchung gegen den Berliner Essenslieferdienst Delivery Hero und die spanische Firma Glovo eingeleitet, da der Verdacht besteht, dass beide Unternehmen wettbewerbswidrige Absprachen, insbesondere über Preise und lokale Marktaufteilungen, getroffen haben könnten, was mögliche Strafen von über 400 Millionen Euro nach sich ziehen könnte.

Hintergründe der Untersuchung

Die Wettbewerbshüter in Brüssel haben offiziell gegen Delivery Hero, einen führenden Anbieter im Bereich der Essenslieferung mit Sitz in Berlin, ein Verfahren eingeleitet. Der Verdacht der EU-Kommission betrifft mögliche wettbewerbswidrige Absprachen zwischen Delivery Hero und dem spanischen Unternehmen Glovo, einem weiteren bedeutenden Akteur in der Branche.

Die Rolle von Delivery Hero und Glovo

Beide Unternehmen sind zentrale Player im europäischen Markt für Lebensmittel-Lieferdienste. Die Brüsseler Behörde vermutet, dass es Absprachen über Preise und strategische Entscheidungen gegeben haben könnte. Diese Absprachen könnten vor Delivery Heroes Übernahme von Glovo im Juli 2022 stattgefunden haben, bei der bereits eine Minderheitsbeteiligung seit Juli 2018 bestand. Die Untersuchung wirft somit einen kritischen Blick auf die Entwicklungen der letzten Jahre in der Branche.

Unangekündigte Inspektionen als Indiz

Vor einigen Wochen führte die EU-Kommission unangekündigte Inspektionen in den Büros von Delivery Hero in Berlin und Glovo in Barcelona durch. Diese Maßnahmen sind häufig ein Zeichen dafür, dass Verdachtsmomente ernst genommen werden. Delivery Hero gab bekannt, vollumfänglich mit den Behörden zu kooperieren und somit einen transparenten Prozess zu unterstützen.

Potential für hohe Strafen

Eine mögliche Strafe von mehr als 400 Millionen Euro wird gegen Delivery Hero ins Spiel gebracht, was das Unternehmen dazu veranlasste, seine Rückstellungen von ursprünglich 186 Millionen Euro deutlich zu erhöhen. Dies verdeutlicht die Ernsthaftigkeit der Vorwürfe und zeigt, welche finanziellen Belastungen auf das Unternehmen zukommen könnten.

Ein umfassenderer Blick auf die Branche

Die Vorwürfe gegen Delivery Hero sind ein Bestandteil eines größeren Trends in der Lebensmittellieferbranche. Die EU-Kommission hat nicht nur verdächtige Preisabsprachen im Fokus, sondern auch die Möglichkeit, dass Delivery Hero und Glovo gemeinsame Absprachen über die Rekrutierung von Mitarbeitern getroffen haben. Dies könnte zu einer weiteren Verengung des Wettbewerbs führen und letztlich Auswirkungen auf die Verbraucherpreise haben.

Schlussfolgerung

Die laufenden Ermittlungen schaffen ein Klima der Unsicherheit für die Wettbewerbslandschaft in der Branche. Für Verbraucher könnte dies bedeuten, dass eventuell höhere Preise für Essenslieferungen in der Zukunft zu erwarten sind. Zudem stellt sich die Frage, wie sich solche rechtlichen Auseinandersetzungen auf die Innovationskraft dieser Unternehmen und deren Fähigkeit, im Markt zu bestehen, auswirken könnten. Die nächsten Schritte der EU-Kommission werden entscheidend sein, um zu klären, ob tatsächliche Regelverletzungen vorliegen und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen.