Am neunten Verhandlungstag im Prozess um den Tod der 13-jährigen Sabine B. aus Wiesenfeld (Kreis Main-Spessart) sorgte die Aussage eines Zeugen für Aufsehen. Der Zeuge, der die Schwester des Angeklagten E. gut kannte, berichtete von einem Übergriff, bei dem E. als Zwölfjähriger ins Bett seiner Schwester geklettert und sie fortan „begrapscht“ habe. Als die Schwester sich ihrer Mutter anvertraute, erfuhr sie nur: „Stell dich nicht so an, es ist dein Bruder.“ Die Frau begab sich Jahre später in Therapie und erstattete Anzeige, will aber erst im November als nicht-öffentliche Zeugin aussagen, so berichten die Quellen.
Der Zeuge entblößte zudem das schwierige Verhältnis des Angeklagten zu Frauen und äußerte sich kritisch über den verstorbenen Hofbesitzer S., der einst als önemli Figur in E.s Leben galt. „Er war ein ekelhafter Typ“, sagte der Zeuge, während er von sexuellen Übergriffen bei Feiern sprach. Auch ein weiterer Jugendlicher, der in den Fokus der Ermittler geriet, wurde befragt. Seine damalige Freundin stellte klar, dass er nichts mit dem Tod von Sabine zu tun habe und wies auf die Schuld des Hofbesitzers hin. Die Atmosphäre im Gericht bleibt angespannt, während der emotionslose Angeklagte derweil der Situation offenbar ungerührt gegenübersteht.