KaufbeurenOstallgäu

Fachkräftemangel und Expansion: Herausforderungen für Betriebe im Allgäu

In einer aktuellen Unternehmensumfrage der Stadt Kaufbeuren und des Landkreises Ostallgäu äußern 330 Betriebe ihre Sorgen über Fachkräftemangel und Kinderbetreuung, während sie dennoch überwiegend mit ihrem Standort zufrieden sind, was wichtige Erkenntnisse für die lokale Wirtschaftsentwicklung liefert.

In der Region Kaufbeuren und Ostallgäu zeigt eine aktuelle Unternehmensbefragung, dass trotz grundlegender Zufriedenheit mit dem Standort viele Firmen mit ernsthaften Herausforderungen konfrontiert sind. Diese Probleme haben potenziell weitreichende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Lebensqualität der Bürger.

Die Auswirkungen des Fachkräftemangels

Unternehmen berichten von einer signifikanten Schwierigkeit, offene Stellen zu besetzen. Der Fachkräftemangel wird nicht nur durch die allgemeine Verfügbarkeit von Arbeitskräften beeinflusst, sondern auch durch spezielle Anforderungen an der Qualifikation. Die Umfrage, die von der Stadt Kaufbeuren und dem Landkreis Ostallgäu durchgeführt wurde, zeigt klar, dass viele Unternehmen nicht bloß zusätzliche Hände benötigen, sondern Fachkräfte, die über die notwendigen Kenntnisse und Skills verfügen. Dies könnte die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Region gefährden.

Wirtschaftliche Dynamik trotz Krisen

Trotz der Herausforderungen scheint die wirtschaftliche Dynamik in der Region weiterhin intakt zu sein. 330 Unternehmen aus verschiedenen Branchen, wie Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistungen, nahmen an der Umfrage teil. Andreas Bauer, der Wirtschaftsreferent der Stadt Kaufbeuren, stellte bei der Präsentation der Ergebnisse fest, dass die Mehrheit der Unternehmen optimistisch bezüglich ihrer Entwicklungsabsichten bleibt. Dies ist ein positives Zeichen dafür, dass, selbst in Zeiten multipler Krisen, das unternehmerische Engagement hoch bleibt.

Konflikt zwischen Wohnraum und Gewerbeflächen

Ein bemerkenswerter Punkt, der in der Umfrage zur Sprache kam, ist der Konflikt zwischen Gewerbe- und Wohnflächen. Zunehmend stellen Unternehmen fest, dass sie bei der Expansion auf Einschränkungen stoßen. Die begrenzte Verfügbarkeit von geeigneten Flächen zur Erweiterung, kombiniert mit den Anforderungen an Wohnraum für Mitarbeiter, verschärft die Situation. Dies könnte negative Auswirkungen auf die Ansiedlung neuer Unternehmen oder die Expansion bestehender Betriebe haben.

Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Fokus

Die Umfrage ergab auch, dass die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit für Unternehmen von großer Bedeutung sind. Datenschutz und IT-Sicherheit stehen an oberster Stelle, wenn es um Herausforderungen in der digitalen Transformation geht. Einige Unternehmen haben bereits bedeutende Fortschritte in der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und nachhaltigen Praktiken gemacht, während andere noch hinterherhinken. Dies weist auf die Notwendigkeit hin, gezielte Unterstützungsangebote aus der Wirtschaftsförderung zu schaffen.

Die Rolle der Wirtschaftsförderung

Die Wirtschaftsförderungen in Stadt und Landkreis sind gefordert, die Ergebnisse der Umfrage aktiv zu nutzen. Die gewonnenen Daten ermöglichen es den Kommunen, gezielte Strategien zur Verbesserung der Standortbedingungen zu entwickeln. Indem sie als Lotsen und Vernetzer agieren, können sie nicht nur die Unternehmen unterstützen, sondern auch die Anliegen der Bevölkerung berücksichtigen, etwa bei der Mobilfunkversorgung oder der Kinderbetreuung.

Insgesamt macht die Befragung deutlich, dass die Unternehmer in Kaufbeuren und Ostallgäu eine intensive Unterstützung benötigen, um den Herausforderungen des Marktes gewachsen zu sein. Die positiven Ansätze der Unternehmen stehen im Kontrast zu den strittigen Aspekten der Standortentwicklung und erfordern ein gezieltes Handeln vonseiten der lokalen Politik und Wirtschaftsförderung.