Die Bautz’ner Senfwochen verbinden Tradition und Genuss. Foto: Carmen Schumann
Eine Feierstunde für das beliebte Würzmittel
In den kommenden Wochen dreht sich in Bautzen alles um das Thema Senf. Fast zwei Monate lang laden zahlreiche Gastronomiebetriebe die Besucher ein, sich durch kreative Senfgerichte zu kosten. Die Veranstaltung, die mittlerweile ihre 19. Auflage erlebt, hat sich zu einem bedeutenden Teil des Kulturkalenders der Stadt entwickelt.
Die tragenden Säulen der Senfwochen
Von verschiedenen Gaststätten über den Bautzener Tourismusverein bis hin zur Senffabrik in Kleinwelka – zahlreiche Akteure zeigen, wie stark das Gemeinschaftsgefühl während der Senfwochen ist. Einer der Hauptwegbereiter des Events ist Tobias Haidan, der bereits zum zweiten Mal als Teilnehmer seine Senf-Kreationen anbietet. Dabei schätzt er die Werbeplattform, die die Senfwochen darstellen, um seine beiden Gasthäuser in Grubschütz bekannter zu machen.
Ein Blick auf die Herausforderungen der Gastronomie
Die aktuelle Situation der Gastronomie bringt Herausforderungen mit sich, die auch die Senfwochen betreffen. Laut Dietmar Stange, dem Vorsitzenden des Bautzener Tourismusvereins, haben gestiegene Energiepreise und die erneut angehobene Mehrwertsteuer die Teilnehmerzahl in diesem Jahr um drei reduziert. Dies zeigt, wie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch das kulturelle Leben beeinflussen können. Heftige Heizkosten und ein Rückgang der Vertragsabschlüsse machen es den Wirten nicht leicht, ihre Betriebe aufrechtzuerhalten.
Eine internationale Anziehungskraft
Die Senfwochen ziehen jedoch nicht nur einheimische Besucher an. Sie sind auch über die Grenzen Sachsens hinaus bekannt und haben bereits in Ländern wie Portugal und Österreich Fuß gefasst. Michael Bischof von der Senffabrik berichtet von einem österreichischen Paar, das sich bei einem Besuch in Bautzen in die Stadt und deren Senf verliebte. Dies verdeutlicht die Bedeutung der Veranstaltung nicht nur für die lokale Gastronomie, sondern auch für den tourismusfördernden Aspekt der Region.
Ein neuer Star wird gekrönt
Besonders spannend in diesem Jahr ist die erstmalige Wahl einer Senfkönigin. Bis zum 15. August können sich interessierte Damen bewerben, um am 31. August bei einem feierlichen Event zur Botschafterin des Bautz’ner Senfs gekrönt zu werden. Die Designerin Corinna Seiler hat mit einer einzigartigen Robe für die neue Majestät ein Highlight geschaffen, das bei der Inthronisierung im Rahmen des Altstadtfestes in die Fußstapfen eines Repräsentanten tritt.
Die Senfwochen als Zukunftsvision
Eine besondere Neuerung in der Öffentlichkeitsarbeit der Senfwochen ist das Plakat, das die Bautzener Türme zeigt. Dietmar Stange wünscht sich eine verstärkte Präsenz dieser Symbole auf den Senf-Behältern, um ein noch stärkeres Bewusstsein für die örtliche Tradition zu schaffen. Gleichzeitig eröffnet dies die Chance, eine breitere Bekanntheit der lokalen Spezialitäten zu erlangen und diese mit einer regionalen Identität zu verbinden. Die Senfwochen enden am 1. September.
Carmen Schumann / 11.08.2024