Die Autobranche setzt angesichts der schwachen Absatzzahlen von Elektroautos laut Experten vermehrt auf Verbrennermodelle. Ein Fachmann aus Bochum, Ferdinand Dudenhöffer, analysierte die Preissituation und stellte fest, dass die Hersteller derzeit hohe Rabatte für Benzin- und Diesel-Fahrzeuge gewähren, um den Verkauf anzukurbeln. Im März konnten Käufer im Durchschnitt mit einem Rabatt von 16,8 Prozent bei Verbrennern rechnen, während Elektroautos nur 16,2 Prozent boten. Dies markiert einen Anstieg der Abschläge im Vergleich zum Vormonat, als die Rabatte für beide Antriebsarten nahezu gleich hoch waren.
Besonders die Marke Volkswagen zeigt sich großzügig mit Rabatten für Verbrennermodelle im Vergleich zu Elektroautos. Das Facelift des Golf-Modells, das im Sommer erscheinen soll, wurde bereits mit einem Abschlag von 17,5 Prozent angeboten, im Vergleich zu 13,8 Prozent im Vormonat. Solch hohe Rabatte für ein neues Modell sind ungewöhnlich, so Dudenhöffer. Die Rabatte für VWs Elektromodelle nähern sich diesem Niveau an, wobei beispielsweise der ID.4 mit bis zu 21,7 Prozent Rabatt angeboten wird. Bei anderen Herstellern blieben die Rabatte im März größtenteils stabil, wobei Verbrenner weiterhin höhere Abschläge als Elektroautos aufweisen.
Die Hersteller konzentrieren sich nun trotz des vorherigen Fokus auf Elektromobilität wieder verstärkt auf Verbrennermodelle. Nach dem Wegfall der Kaufprämie für Elektroautos in Deutschland versprechen die traditionellen Antriebe höhere Gewinnmargen, was es den Herstellern ermöglicht, großzügige Rabatte zu gewähren. Elektroautos generieren hingegen aufgrund des geringeren Absatzes nur geringe Gewinne oder sogar Verluste. In Anbetracht der aktuellen Flaute auf dem Automarkt sehen die Hersteller in Verbrennern weiterhin eine lukrative Einnahmequelle, die es ermöglicht, profitabel zu bleiben.