Der ADAC zieht seine E-Auto-Prämie zurück und setzt damit einen weiteren Akzent im zunehmend unter Druck geratenen Markt der Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote). Der Automobilclub gab bekannt, dass er sich aus dem Markt zurückzieht, was auf einen Preisverfall bei THG-Quoten zurückzuführen ist. Dieser Preisverfall wurde durch eine „nennenswerte Anzahl“ gefälschter Quoten, wie der ADAC im Juni 2024 berichtete, verursacht. Das Umweltbundesamt hat bereits 45 THG-Projekte vorläufig eingefroren, um ungültige Zertifikate zu annullieren. Der Druck auf die THG-Quotenvermittler steigt, und einige haben Insolvenz angemeldet oder sich aus dem Markt zurückgezogen. Deutschlands größter Marktteilnehmer, die Landwärme AG, ist ebenfalls aus dem Geschäft ausgestiegen.

Die E-Autofahrer müssen sich nun auf drastische Kürzungen ihrer Prämie einstellen. So erhalten diese künftig lediglich 80 Euro jährlich statt der zuvor möglichen 400 Euro, wie klimareporter.de berichtete. Auch der Betrieb von E-Bussen wird mit einer stark reduzierten Prämie von 3.000 Euro im Vergleich zu 16.000 Euro jährlich belastet. Dies könnte für viele Elektroautobesitzer und E-Bus-Betreiber eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen.

Hintergrund zur THG-Quote

Die THG-Quote sieht vor, dass Unternehmen wie BP Emissionsgutschriften vorweisen müssen. Dies betrifft 8% der Emissionen, die durch den Verkauf von über 9 Millionen Tonnen Benzin und Diesel in Deutschland im Jahr 2023 angefallen sind. BP investiert in die Reduktion von Klimaemissionen und verkauft Strom für E-Autos, hat jedoch in der Vergangenheit für die Vereinheitlichung und Richtigkeit der Informationen zur Klimaneutralität Kritik erhalten. Aktionsbündnisse fordern Reformen im System, nachdem in den letzten zwei Jahren der Preis für THG-Zertifikate von 450 auf unter 100 Euro gefallen ist. Dies ist auch mit der Skepsis gegenüber der Effektivität der THG-Quote im Klimaschutz verbunden, was die Diskussion um die Notwendigkeit von Reformen weiter anheizt.