Die Porsche Automobil Holding SE, die als Familienholding der Piëch-Familie fungiert, weist einen bemerkenswerten Abschlag auf den Nettovermögenswert auf, der im europäischen Raum bei börsennotierten Familienholdings üblich ist. Dieser Abschlag ist besonders ausgeprägt im Falle der Porsche Automobil Holding SE. Die Aktien der Holding werden zu weniger als dem dreifachen des Gewinns gehandelt und bieten eine attraktive Dividendenrendite von über 5%. Eine schnelle Sum-of-the-Parts-Berechnung zeigt einen deutlichen Abschlag auf den Nettovermögenswert.
Aktuell beläuft sich die Beteiligung an Volkswagen, bestehend aus 53,3% Stammaktien und 1,3% Vorzugsaktien, grob geschätzt auf 21 Milliarden Euro oder etwa 69 Euro pro Aktie. Die Beteiligung von 12,5% an der Porsche AG entspricht wiederum 9,5 Milliarden Euro, also 31 Euro pro Aktie. Nach Abzug von 6 Milliarden Euro Nettoschulden ergibt sich ein Nettovermögenswert von 24,5 Milliarden Euro oder 80 Euro pro Porsche Automobil Holding SE-Aktie. Dies entspricht einem Abschlag von 39% basierend auf dem aktuellen Kurs von 49 Euro.
Ein konservativer Ansatz könnte einen Holding-Abschlag von 15% in Betracht ziehen, was einen Nettovermögenswert pro Aktie von 68 Euro ergibt. Bei einem aktuellen Kurs von 49 Euro würde sich somit ein Abschlag von 28% ergeben. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass bei dieser simplen Berechnung die komplexen politisch-familiären Dynamiken unberücksichtigt bleiben, insbesondere die Beziehungen innerhalb der Familie Piëch und zwischen den Konzernen Volkswagen und Porsche sowie deren starken Gewerkschaften.
Die Volkswagen-Unternehmensführung, die in Deutschland häufig wegen Intransparenz kritisiert wird, stellt ein weiteres Beispiel für die komplexen Beziehungen innerhalb der Holding dar. Insgesamt spiegelt der Abschlag auf den Nettovermögenswert der Porsche Automobil Holding SE die spezifischen Gegebenheiten und Herausforderungen wider, mit denen dieses spezielle Familienholding konfrontiert ist.