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Kempten geht voran: Torffreies Gärtnern für eine grünere Zukunft

Kempten, eine der ersten Kommunen in Deutschland, hat seit 2018 erfolgreich auf torffreies Gärtnern umgestellt und trägt damit aktiv zur Erreichung der Klimaschutzziele 2030 bei, was durch eine fünfteilige Videoreportage der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe dokumentiert wird.

Die Stadt Kempten in Bayern zeigt wegweisende Ansätze für umweltfreundliches Gärtnern. Im Rahmen ihrer Initiative zum Torfausstieg setzt sie auf torffreie Bewirtschaftung in allen öffentlichen Grünanlagen und Parks. Dies ist nicht nur ein Schritt zur Reduktion von Torfeinsatz, sondern auch ein Teil der bundesweiten Klimaschutzziele.

Kemptens Beitrag zur Umwelt

Die kreisfreie Stadt Kempten hat sich als Pionier im torffreien Gärtnern etabliert. Bereits seit über einem Jahrzehnt engagiert sich die Stadt für eine nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Grünflächen. Dieser Schritt ist besonders wichtig, da der Abbau von Torfmooren als einer der Faktoren gilt, die den Klimawandel vorantreiben. Die Initiative wird von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) unterstützt, welche die Umsetzung einer nationalen Torfminderungsstrategie vorantreibt.

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Die Entscheidung, Torf zu ersetzen, basiert auf einem Konzept, das eine umfassende Transformation der städtischen Gartenbaupraktiken umfasst. Über 30 Parks und zahlreiche Grünflächen werden nun ohne Torf bewirtschaftet, was nicht nur zur Verringerung der Treibhausgase beiträgt, sondern auch den Erhalt von wertvollen Biotopen in Moorregionen unterstützt.

Ein Modell für andere Städte

Kempten geht mit gutem Beispiel voran und könnte anderen Kommunen als Vorbild dienen. Die Umstellung auf torffreie Erden und die Schulung künftiger Gärtnerinnen und Gärtner sind entscheidende Schritte in diesem Prozess. In der Stadtgärtnerei Kempten werden jedes Jahr rund 140.000 Pflanzen auf einem Areal von 1.600 m², alles ohne Torf, vorgezogen. Dies ist ein praktisches Beispiel, das die Machbarkeit und die Vorteile torffreier Gärtnerei demonstriert.

Die Unterstützung von Fachleuten

Daniela Frank, die Gärtnermeisterin der Stadt Kempten, äußerte sich zu den positiven Auswirkungen der Umstellung: „Unsere regionalen nachwachsenden Ressourcen zu nutzen, anstatt in Moorregionen wertvolle Biotope zu zerstören, gibt mir persönlich ein besseres Gefühl.“ Durch die Verwendung von lokal verfügbaren Rohstoffen wird nicht nur die Umwelt geschützt, sondern auch die lokale Wirtschaft gefördert.

Ein fortlaufender Prozess

Die Initiative von Kempten begann 2009 mit der Allgäuer Moorallianz und hat sich seitdem zu einem erfolgreichen Modell entwickelt. Dieser Prozess erforderte mehrere Jahre des Testens und der Anpassung, bevor die Stadtgärtnerei 2018 vollständig auf torffreie Produkte umschaltete. Dies ist ein Beweis für das Engagement der Stadt und ihrer Mitarbeitenden, nachhaltige Praktiken in den Alltag zu integrieren.

Schlussfolgerung und Ausblick

Die Entwicklungen in Kempten sind mehr als nur eine lokale Initiative; sie stehen stellvertretend für einen Trend hin zu umweltbewusster Gärtnerpraxis in ganz Deutschland. Der Erfolg des torffreien Gärtnerns in Kempten könnte dazu beitragen, dass andere Städte und Gemeinden ähnliche Wege einschlagen. Durch die fortlaufende Schulung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit wird die Hoffnung genährt, dass bald viele weitere Gemeinden dem Beispiel Kemptens folgen.

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