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Zukunft der Schulen in Sachsen-Anhalt: Fusionen als Antwort auf Lehrermangel?

Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) fordert in einem Interview eine Reduktion der Schulen durch Fusionen und Schließungen, um den anhaltenden Lehrermangel zu bekämpfen und die vorhandenen Ressourcen effizient zu nutzen, und plant eine Gesetzesnovelle, die ab 2027 Mindestschülerzahlen in Grund- und weiterführenden Schulen anhebt, um die Qualität des Bildungssystems zu verbessern.

Lehrermangel als Herausforderung für Sachsen-Anhalts Bildungssystem

Die Diskussion um die Zukunft der Schulen in Sachsen-Anhalt gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere vor dem Hintergrund des anhaltenden Lehrermangels. Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) hat kürzlich angeregt, die Anzahl der eigenständigen Schulen durch Schließungen oder Fusionen zu reduzieren. Diese Strategie zielt darauf ab, die vorhandenen Ressourcen effektiver zu nutzen und eine bessere Qualität der Bildung zu gewährleisten.

Vorbildliche Ansätze in Seeland

Feußner hebt das Beispiel der Gemeinde Seeland (im Salzlandkreis) hervor, die drei kleine Grundschulen schließen möchte, um eine neue, moderne Schule zu errichten. Diese Maßnahme wird von ihr als zukunftsweisend bezeichnet. „Wir müssen die Schule der Zukunft mit den Ressourcen planen, die wir haben“, betont Feußner und zeigt damit, dass es nicht nur um die Quantität der Schulen, sondern auch um deren Qualität geht.

Gesetzesnovelle und neue Mindestschülerzahlen

Um die strukturellen Veränderungen zu unterstützen, plant das Bildungsministerium eine Novelle des Schulgesetzes, die ab 2027 in Kraft treten soll. Dies beinhaltet eine Erhöhung der Mindestschülerzahl für Eingangsklassen in Grund- und weiterführenden Schulen auf 20 Schülerinnen und Schüler; in den Großstädten Halle und Magdeburg könnte diese Zahl sogar auf 25 steigen. Feußner fordert die Schulträger dazu auf, die neue Realität des Lehrermangels zu akzeptieren und verwies auf Beispiele aus anderen Bundesländern.

Offenheit für Alternativen, aber klare Bedingungen

Die Ministerin zeigt sich offen für alternative Vorschläge, stellt jedoch klar, dass der Erhalt kleiner Schulen auch die Frage aufwirft, wo die Lehrer kommen sollen. Ein Blick nach Mecklenburg-Vorpommern verdeutlicht, dass zahlreiche kleine Schulen bereits geschlossen wurden, um Lehrerressourcen effizienter zu nutzen. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Schulzukunft liegt somit in einer realistischen Planung und der Bereitschaft zur Veränderung.

Investitionen in die Zukunft der Schulen

Feußner appelliert an die Schulträger, die Herausforderungen aktiv anzugehen und in die Schulen zu investieren, die eine langfristige Perspektive haben. „Manche hoffen immer auf Ausnahmeregeln“, sagt sie, „aber nichts zu tun, wäre ein Sterben auf Raten.“ Diese Aussage verdeutlicht, dass nicht nur die Struktur, sondern auch die finanzielle Ausstattung der Schulen entscheidend für die zukünftige Bildungslandschaft Sachsen-Anhalts ist.

Insgesamt zeigt sich, dass die Bildungspolitik in Sachsen-Anhalt vor entscheidenden Weichenstellungen steht. Der Lehrermangel erfordert ein Umdenken, welches das gesamte Schulsystem beeinflussen könnte und somit für Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte und Eltern von größter Relevanz ist.

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