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Festnetzchaos in Korschenbroich: Ein verzweifelter Kampf um Anschluss

Das Ehepaar Wöllke aus Korschenbroich war wochenlang ohne Festnetzanschluss, da die Deutsche Glasfaser keinen Techniker schicken konnte, was die Bedeutung für die digitale Teilhabe älterer Menschen unterstreicht, die oft nicht mobil erreichbar sind und moderne Kommunikationstechnologien nicht nutzen.

In unserer modernen Welt ist die Digitalisierung allgegenwärtig, doch es gibt viele Menschen, die trotz des technischen Fortschritts im Alltag enorm eingeschränkt bleiben. Ein jüngstes Beispiel sind die Wöllkes aus Korschenbroich, die Wochen lang ohne Festnetzanschluss auskommen mussten. Diese Situation offenbart nicht nur die Herausforderungen, denen ältere Menschen gegenüberstehen, sondern wirft auch Fragen zur Digitalisierungsstrategie in Deutschland auf.

Die Herausforderung der älteren Generation

Das Ehepaar Wöllke, beide 86 Jahre alt, ist ein Beispiel für viele Senioren, die mit den schnellen Veränderungen in der Technik nicht Schritt halten konnten. Während die meisten jüngeren Menschen problemlos per Smartphone oder Computer kommunizieren, ist diese Welt für viele ältere Bürger wie ein unüberwindbarer Berg. Das Ehepaar konnte über mehrere Wochen hinweg keinen Techniker der Deutschen Glasfaser erreichen, da es telefonisch nicht verfügbar war. Um einen Techniker zu schicken, benötigte der Anbieter klare Kontaktinformationen, die außerhalb der digitalen Möglichkeiten lagen, was nicht nur frustrierend, sondern auch besorgniserregend ist.

Die dringende Notwendigkeit der digitalen Inklusion

Das Beispiel Wöllke zieht einen bedeutsamen Schluss: Eine gelungene Digitalisierung muss alle Altersgruppen einbeziehen. Die Welt wird digitaler, doch ältere Menschen sind oft zurückgelassen. Sprachmails, SMS oder E-Mails sind für Viele von ihnen undurchdringlich. Hier wird deutlich, dass es durchaus notwendig ist, Programme zur digitalen Bildung für Senioren zu entwickeln, um ihnen den Zugang zu diesen wichtigen Kommunikationsmitteln zu erleichtern.

Gründe für Aufklärung und Unterstützung

Die Wöllkes fühlen sich durch die Ereignisse nicht nur isoliert, sondern auch ungehört. Was passiert, wenn Menschen, die nicht mit Technologie vertraut sind, auf unvorhergesehene technische Probleme stoßen? Dies könnte auch für viele Eltern in der Gesellschaft gelten, die sich auf derartige Kommunikationsmittel verlassen, ohne in den digitalen Raum eingetaucht zu sein. Der Gedanke, dass Senioren “zu alt” für Technologie sein könnten, muss überdacht werden.

Gemeinschaftliche Verantwortung

Die Herausforderung, Senioren im digitalen Zeitalter zu begleiten, ist nicht nur eine individuelle, sondern eine gemeinschaftliche Verantwortung. Gesellschaften sollten Initiativen ergreifen, um älteren Menschen den Zugang zu digitalen Dienstleistungen zu erleichtern, sei es durch Schulungen oder durch einen persönlichen Supportdienst. Das Beispiel Wöllke ist ein Aufruf, die Kommunikation zwischen allen Altersgruppen zu verbessern und einen inklusiven Übergang in die digitale Zukunft sicherzustellen.

Der Vorfall rund um die Deutsche Glasfaser und die Wöllkes zeigt uns deutlich, dass wir nicht nur die Entwicklung der Technologie vorantreiben, sondern auch sicherstellen müssen, dass sie für jeden zugänglich ist, insbesondere für die älteren Menschen in unserer Gesellschaft, die oft am Rande der digitalen Kluft stehen.

Lebt in Mühlheim und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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