Harburg

Renaissance im Dachstuhl: Sensationsfund in der Kunststätte Bossard

Ein bedeutender Fund: Bei Renovierungsarbeiten in der Kunststätte Bossard in Jesteburg, Landkreis Harburg, wurden nach über 100 Jahren die eingerollten Einzelbilder des Monumental-Gemäldes „Tatkraft“ von Johann Michael Bossard entdeckt, was neue Perspektiven auf das Werk des Künstlers eröffnet.

Jesteburg. Eine kürzlich gestartete Dachrenovierung in der Kunststätte Bossard hat zu einer außergewöhnlichen Entdeckung geführt. Die Funde könnten die Kunstgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts neu beleuchten.

Wichtige Funde in der Kunststätte Bossard

Bei Renovierungsarbeiten am Dachstuhl des historischen Atelierhauses in Jesteburg wurden über 100 Jahre lang eingelagert gewesene Einzelbilder des Monumental-Gemäldes „Tatkraft“ entdeckt. Diese Entdeckung stellt einen bedeutenden Fund für die Museumsleitung dar, die von einem „Sensationsfund“ spricht. Zuvor war die genaue Lage der 22 einzelnen Leinwände unklar, da sie in einem nicht zugänglichen Bereich des Eddasaals verstaut waren.

Hintergrund zu „Tatkraft“ und seiner Bedeutung

Das Monumental-Gemälde „Tatkraft“ wurde von Johann Michael Bossard zwischen 1907 und 1908 geschaffen und hat eine beeindruckende Größe mit einer Gesamtlänge von etwa 18 Metern. Es ist Teil des künstlerischen Erbes, da Bossard das Werk für die große Berliner Kunstausstellung 1908 konzipierte. Historische Fotografien und Entwürfe des Gemäldes befinden sich im Bestand der Stiftung Kunststätte Johann und Jutta Bossard, jedoch war der Verbleib des eigentlichen Werkes bis jetzt unklar.

Forschung und zukünftige Ausstellungen

Die Kuratorin des Museums, Katharina Groth, steht nun vor der spannenden Aufgabe, die Geschichte der 26 gefundenen Kunstwerke zu entschlüsseln. Erste Überlegungen, die Funde in den Mittelpunkt einer Sonderausstellung im Winterprogramm 2025 zu stellen, liegen bereits auf dem Tisch. Solch eine Ausstellung könnte nicht nur die Geschichte des Werkes beleuchten, sondern auch den Einfluss von Bossard auf die Kunstszene seiner Zeit darstellen.

Vorbereitungen für die Reinigung und Präsentation

Im nächsten Schritt werden die Funde von Stefanie Nagel, der Restauratorin des Museums, gereinigt und auf Schäden untersucht. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die Werke für die zukünftige Präsentation im Schaumagazin vorzubereiten. Die Restaurierung wird in den kommenden Monaten fortschreiten, und die Museumsleitung plant, über die Fortschritte zu berichten.

Ein besonderes Ereignis im Museum

Anlässlich der Entdeckung und der laufenden Arbeiten wird am Sonntag, dem 15. September, ein Museumsfest in Jesteburg stattfinden. Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, mehr über die bemerkenswerte Geschichte des Gemäldes „Tatkraft“ und die jüngsten Funde zu erfahren. Die Renovierungsarbeiten werden zudem auf der Webseite des Museums dokumentiert, was einen Einblick in die Erhaltungsbemühungen des Hauses gewährt.

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