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Chaos auf Schienen: Fahrgastverband warnt vor Problemen zwischen Göttingen und Hannover

Der Fahrgastverband Pro Bahn äußert empörte Kritik an der angekündigten Reduzierung der Zugverbindungen zwischen Göttingen und Hannover bis Ende 2024 aufgrund des Lokführermangels und fordert dringend Verbesserungen zum Schutz der Fahrgäste.

Göttingen/Hannover. Die aktuellen Herausforderungen im Bahnverkehr zwischen Hannover und Göttingen werfen erhebliches Licht auf den Zustand des regionalen Schienenverkehrs in Niedersachsen. Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht dringenden Handlungsbedarf, um die Situation für Pendler und Reisende zu verbessern.

Fahrplanchaos durch Lokführermangel

Bis Ende 2024 wird das Zugangebot des Unternehmens „Metronom“ aufgrund eines akuten Lokführermangels stark eingeschränkt. Diese drastischen Schritte führen zu einem instabilen Fahrplan, insbesondere zwischen Göttingen und Hannover. Der Verband Pro Bahn kritisiert dies scharf und bezeichnet die Ankündigung eines „stabilen Angebots“ als „dreist“. Malte Diehl, Vorsitzender von Pro Bahn, äußert: „Das Metronom-Management hat versagt und die Situation der Fahrgäste inakzeptabel gemacht.“

Regionale Auswirkungen des Nahverkehrs

Die Auswirkungen sind insbesondere für Pendler spürbar, die auf den Verkehr nach Hamburg angewiesen sind. An Werktagen fallen zahlreiche Verstärkerfahrten aus, was Viele zwingt, entweder früher oder später zu reisen. Am Wochenende sind die Auswirkungen für die Leinetalbahn besonders dramatisch: Alle drei Stunden fällt eine Zugverbindung zwischen Hannover und Göttingen aus, ohne adäquate Busalternativen anzubieten, was die Mobilität der Fahrgäste stark einschränkt.

Forderungen des Fahrgastverbands

Angesichts der prekären Lage fordert Pro Bahn von Metronom und der LNVG, energischere Maßnahmen zu ergreifen. Die bestehende Ausnahmesituation erfordert sofortige Verbesserungen im Angebot. So soll beispielsweise der Stundentakt im Leinetal zurückgeholt werden, um den Bedürfnissen der Reisenden gerecht zu werden. Der Forderungskatalog sieht u.a. vor, zusätzliche Züge einzusetzen und ausfallende Leistungen schnell zu ersetzen.

Die Rolle von Pro Bahn

Der Fahrgastverband Pro Bahn setzt sich für die Interessen der Reisenden ein und fordert, dass deren Bedürfnisse künftig stärker in den Mittelpunkt der Planung gestellt werden. „Es wird Zeit, dass diese Stimme Gehör findet und die Bahnbetreiber Verantwortung übernehmen“, merkt Diehl an. Die Initiative setzt sich seit ihrer Gründung 1981 dafür ein, den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern und zu fördern.

Schienenersatzverkehr und Mobilitätsprobleme

Für die zwischenzeitliche Anbindung sieht Metronom einen Schienenersatzverkehr vor, der jedoch nicht die nötige Frequenz aufweist. „Mit einem Großteil der Züge, die am Wochenende ausfallen, stehen die Reisenden vor einem unzumutbaren Problem: Die Anschlüsse in und nach Holzminden oder Bodenfelde sind nicht mehr brauchbar“, erklärt Diehl. Fehlen adäquate Verbindungen, werden viele Pendler zur Nutzung des eigenen Fahrzeugs gezwungen, was sich negativ auf die Umwelt auswirkt.

„Wir erwarten, dass die Fahrgäste nicht länger unter beruflichen Versäumnissen leiden müssen.“

Malte Diehl schließt mit der Forderung, dass schnellstmöglich unbürokratische Lösungen gefunden werden müssen. „Das Interesse der Fahrgäste sollte immer an erster Stelle stehen. Ein finanzielles Risiko für das Land sollte nicht scheuen, wenn es darum geht, Verzögerungen und Beschwerden zu minimieren“, so Diehl abschließend.

Fazit und Ausblick

Das aktuelle Fahrplanchaos hat weitreichende Folgen für die Mobilität in Niedersachsen. Die Forderungen des Fahrgastverbands Pro Bahn sind klar: Nur durch entschlossenes Handeln können die Verhältnisse für die Pendler und Reisenden verbessert werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen die Anliegen der Fahrgäste ernst nehmen und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Bahnfahrten in Zukunft stabiler zu gestalten.

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