Herzogtum LauenburgWirtschaft

Herzogtum Lauenburg: 515 Ausbildungsplätze suchen junge Talente

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft dazu auf, mehr Aufmerksamkeit auf die 515 freien Ausbildungsplätze in Herzogtum Lauenburg zu legen, während im August das neue Ausbildungsjahr beginnt und viele Betriebe, insbesondere in der Lebensmittelindustrie, auf der Suche nach Azubis sind.

Im Zeitraum des bevorstehenden Ausbildungsjahres zeigen sich große Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt im Herzogtum Lauenburg. Mehrere Unternehmen im Kreis haben Schwierigkeiten, geeignete Auszubildende zu finden, während bei der Agentur für Arbeit 515 offene Ausbildungsplätze verzeichnet sind. Diese Zahlen verdeutlichen einen alarmierenden Trend, der nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Jugendlichen selbst betrifft.

Die digitale Suche nach Talenten

Was jedoch besonders auffällt, ist der Rückgang an Meldungen von Ausbildungsplätzen durch die Betriebe bei der Arbeitsagentur. Anne Widder von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) äußert besorgt: „Wir beobachten, dass viele Betriebe ihre freien Plätze nicht registrieren.“ Aus diesem Grund haben viele Firmen eigene Initiativen ergriffen, um auf digitalen Wegen über Online-Portale und soziale Medien aktiv nach neuen Auszubildenden zu suchen. Dieser Trend betont die zunehmende Bedeutung der digitalen Kommunikation in der Berufsausbildung.

Die Vorteile einer dualen Ausbildung

Die Geschäftsführerin der NGG Hamburg-Elmshorn empfiehlt jungen Menschen, die Vorzüge einer Ausbildung in Betracht zu ziehen. „Die Zeiten, in denen nur ein Studium ein überdurchschnittliches Einkommen gewährte, sind längst vergangen“, erläutert Widder und betont, dass eine duale Ausbildung nicht das Ende, sondern oft das Fundament für weitere akademische Erfolge sein kann. Beispielsweise können Auszubildende in der Lebensmittelindustrie später ein Studium in Lebensmittelchemie oder Wirtschaft anstreben.

Beratung und individuelle Ansprache als Schlüssel

Für Jugendliche, die ihren Ausbildungsplatz noch nicht gefunden haben oder deren Studienwunsch unerfüllt geblieben ist, rät Widder zur Kontaktaufnahme mit der Agentur für Arbeit. Abgesehen von Beratungen sollten Jugendliche auch proaktiv auf Unternehmen zugehen: „Es bringt etwas, bei einem Betrieb anzuklopfen und zu fragen: ‚Was kann ich hier machen?‘“ Diese direkte Ansprache kann oft zu unerwarteten Chancen führen.

Der Beitrag der Betriebe zur Ausbildungsqualität

Für Unternehmen, die ab sofort nach neuen Azubis suchen, empfiehlt sich ein umsichtigerer Blick auf die Fähigkeiten der Bewerber. Widder rät, weniger Wert auf das letzte Schulzeugnis zu legen und stattdessen die Talente junger Menschen zu entdecken. Dazu gehören auch persönliche Gespräche und die Bereitstellung von mehr Praktikumsplätzen, um den potenziellen Auszubildenden eine bessere Orientierung zu geben.

Verbesserungen im Azubi-Komfort

Ein wesentliches Thema ist der steigende Bedarf an Anreizen und Unterstützungsangeboten für Auszubildende. Widder spricht sich dafür aus, dass Betriebe ihren zukünftigen Fachkräften über Zuschüsse das Azubi-Deutschlandticket für nur 29 Euro ermöglichen sollten. Zudem sollten Auszubildende die Möglichkeit erhalten, freie Tage zur Vorbereitung auf ihre Prüfungen zu bekommen.

Mit diesen Maßnahmen könnte sich die Situation am Ausbildungsmarkt im Herzogtum Lauenburg allmählich verbessern. Es ist wichtig, dass sowohl Unternehmen als auch Jugendliche aktiv auf Veränderungen reagieren und neue Wege einschlagen, um die Kluft zwischen Interessierten und verfügbaren Ausbildungsplätzen zu überbrücken.

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