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Tote Haustiere im Straßenverkehr: Unzureichende Lesegeräte im Fokus

Im Großherzogtum Luxemburg wird diskutiert, dass viele Besitzer von Haustieren (Hunden und Katzen), die im Straßenverkehr ums Leben kommen, nie erfahren, was mit ihren Tieren geschah, da die Mikrochip-Informationen oft nicht ausgelesen werden.

Veröffentlicht 28. Juli 2024, 08:00

Die Herausforderungen bei der Identifizierung von Verkehrsopfern unter Haustieren

LUXEMBURG – Haustierbesitzer, deren Katzen oder Hunde tragischerweise im Straßenverkehr ums Leben kommen, stehen häufig vor einer schmerzhaften Ungewissheit. Ein aktueller Vorstoß von Marc Goergen, einem Abgeordneten der Piratenpartei, beleuchtet diese Problematik und fordert eine bessere Handhabung beim Umgang mit verunglückten Tieren. Die Daten, die im Mikrochip der Tiere gespeichert sind, werden häufig nach einem Vorfall nicht ausgelesen.

Der fehlende Zugang zu Chip-Lesegeräten

Ein fundamentales Problem liegt in der Verfügbarkeit und Nutzung von Chip-Lesegeräten in Luxemburg. Laut Sylvie Kohl, der Präsidentin der Organisation „Vermëssten Déieren“, besitzen weniger als 20 Gemeinden solche Geräte oder nutzen sie bei Haustieren. Obwohl es gesetzlich vorgeschrieben ist, dass Tiere gechippt werden, ist der Zugang zu den entsprechenden Lesegeräten lückenhaft. Der Innenminister Léon Gloden erklärte in seiner Antwort, dass die Polizei über 44 Lesegeräte verfügt und diese in verschiedenen Polizeieinheiten einsetzen kann. Dies bedeutet jedoch nicht, dass solche Geräte überall und jederzeit zur Verfügung stehen.

Die gesetzliche Unfallverordnung für Haustiere

Seit Dezember 2018 besteht eine gesetzliche Vorgabe in Luxemburg, die alle Hunde und Katzen zur Mikrochip-Registrierung verpflichtet. Dieser Chip, der weniger als einen Zentimeter groß ist, wird unter die Haut des Tieres gesetzt und ermöglicht eine Identifizierung. Obwohl die Kosten dafür bei etwa 120 Euro liegen, zeigt sich in der Praxis ein Mangel an einer systematischen Erfassung der Informationen nach einem Unfall. Dies hat zur Folge, dass viele verstorbene Tiere als Abfall behandelt und oft einfach entsorgt werden.

Öffentliche Awareness und Sensibilisierung

Der aktuelle Vorfall macht deutlich, dass es dringend notwendig ist, das Bewusstsein für die Thematik zu schärfen. In der Gemeinschaft muss darüber diskutiert werden, wie man das Schicksal von verunglückten Tieren respektvoll behandelt und die Chance erhöht, ihre Besitzer zu benachrichtigen. Eine mögliche Lösung könnte die Schaffung von Anreizen für Kommunen sein, die gesetzlichen Vorschriften zur Identifikation von Tieren besser umzusetzen.

Der Weg nach vorn: Diskussionen und Initiativen

Die Diskussion über die Erhöhung der Nutzung von Chip-Lesegeräten ist bereits im Gange, sowohl zwischen verschiedenen Ministerien als auch auf kommunaler Ebene. Die Verbesserungen in diesem Bereich könnten nicht nur dazu beitragen, den zuständigen Behörden wie der Polizei den Zugang zu Informationen zu erleichtern, sondern auch den betroffenen Haustierbesitzern mehr Gewissheit bieten. Der Preis eines Lesegeräts liegt zwischen 30 und 50 Euro, was relativ günstig ist, jedoch ist der Fokus der Gemeinden auf diese Maßnahmen entscheidend.

Wenn mehr Gemeinschaften in Luxemburg die Notwendigkeit erkennen, die Identität von Haustieren zu klären, könnte dies dazu führen, dass weniger Hunde und Katzen anonym und respektlos behandelt werden. Als Teil einer größeren Initiative muss die Thematik der Haustieridentifikation als wichtiges gesellschaftliches Anliegen angegangen werden, um die Lücken im bestehenden System zu schließen und das Wohlergehen der Tiere zu fördern.

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