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Neues Leben für den Niedergermanischen Limes: Ausbildung der Limes-Cicerones

Ab Herbst 2023 werden in Nordrhein-Westfalen Gästeführer, die sogenannten «Limes-Cicerones», ausgebildet, um den Besuchern die antiken römischen Grenzanlagen des Niedergermanischen Limes als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes näherzubringen und deren historische Bedeutung zu vermitteln, während die Ausbildung bis Mitte 2025 an verschiedenen Schauplätzen sowie online erfolgt.

Die römischen Grenzanlagen in Nordrhein-Westfalen, bekannt als Niedergermanischer Limes, sind seit 2021 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Diese bedeutenden historischen Stätten erstrecken sich über 220 Kilometer von Bonn bis Kleve und sind nicht nur für die Geschichte der Region von Bedeutung, sondern auch für die gesamte europäische Kulturgeschichte. Um das Wissen über diese Schätze zu verbreiten, wird ab Herbst eine Ausbildung für Gästeführer, die den Titel «Limes-Cicerones» tragen, angeboten.

Der Bildungsansatz der Limes-Kommission

Die Ausbildung wird von der Deutschen Limes-Kommission geleitet und hat wichtige Ziele in der Wissensvermittlung. Die zukünftigen Führer werden nicht nur in der Geschichte des römischen Militärs schulen, sondern ebenfalls die Ausrüstung der Soldaten sowie die allgemeine Bedeutung der Grenzanlagen im Kontext des UNESCO-Weltkulturerbes erlernen. Die Ausbildung wird an mehreren Standorten stattfinden, darunter Bonn, Monheim und Xanten, sowie online, um eine breitere Teilnahme zu ermöglichen. Geplant ist, diese Schulung bis Mitte 2025 abzuschließen, sodass die wertvollen Informationen zeitnah zur Verfügung stehen.

Die Rolle der Cicerones in der Gemeinschaft

Das Engagement der neuen Limes-Cicerones hat weitreichende Auswirkungen auf die Gemeinden entlang des Limes. Durch ihr Wissen und ihre Fähigkeit, Informationen verständlich zu präsentieren, werden sie dazu beitragen, das kulturelle Erbe der Region erlebbarer zu machen. Die Interessierten, die sich für die Ausbildung angemeldet haben, bringen eine Leidenschaft für Geschichte mit, und ihre Schulung wird dazu führen, dass die antiken Stätten lebendig werden. So können die Besucher die Geschichten und die kulturelle Bedeutung der Relikte besser verstehen.

Warum diese Initiative so wichtig ist

Diese Initiative ist von großer Bedeutung, da viele der Relikte des Niedergermanischen Limes im Boden verborgen sind und somit nur schwer zugänglich und sichtbar. Der Niedergermanische Limes stellt eine Verbindung zur Geschichte des Römischen Reiches dar, das vor etwa 2000 Jahren in dieser Region präsent war und bis ins 5. Jahrhundert eine militärische und kulturelle Rolle spielte. Der Limes fungierte nicht nur als Grenze, sondern auch als kultureller Austauschort zwischen verschiedenen Völkern. Durch die Schaffung von einheitlichen Schildern sowie Rad- und Wanderwegen wird es vielen Menschen erleichtert, diese Stätten zu besuchen und mehr über ihre Herkunft und Bedeutung zu lernen.

Eine einmalige Gelegenheit für Nordrhein-Westfalen

„Es ist etwas Einzigartiges, das wir vor der Haustür haben“, äußerte Suzana Matei?, die Geschäftsführerin der Deutschen Limeskommission, über die Bedeutung des Niedergermanischen Limes. Die antiken Befestigungen sind nicht nur von nationaler, sondern auch von internationaler kulturhistorischer Relevanz und sollten in der Öffentlichkeit stärker gewürdigt werden. Insgesamt bietet Nordrhein-Westfalen mit seinen sechs Welterbestätten, zu denen auch bekannte Orte wie der Aachener Dom und der Kölner Dom zählen, eine reiche kulturelle Erlebniswelt, die es wert ist, entdeckrt zu werden.

Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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