Niedersachsen

Sorgen um die Kartoffelernte: Bio-Bauern kämpfen gegen Pilzbefall

Feuchtes Wetter in Niedersachsen führt bei Kartoffelbauern, insbesondere Bio-Landwirten, zu erheblichen Ernteausfällen und droht die Kartoffelpreise zu beeinflussen, da der Krankheitsdruck durch die Kraut- und Knollenfäule auf einem alarmierenden Niveau ist.

Die Herausforderungen für Bio-Kartoffelbauern in Niedersachsen

In den letzten Wochen haben die Kartoffelbauern in Niedersachsen aufgrund der ungünstigen Wetterbedingungen mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen. Die anhaltenden Niederschläge haben nicht nur den Boden aufgeweicht, sondern auch das Risiko von Ernteausfällen, insbesondere für Bio-Landwirte, dramatisch erhöht.

Hoher Krankheitsdruck und Herausforderungen beim Pflanzenschutz

Die aktuellen Wetterverhältnisse schaffen eine perfekte Umgebung für Pilze, die die Kulturen schädigen können. Dies berichtet Landwirt Thorsten Riggert aus Klein Süstedt, der warnte, dass der Druck durch die Kraut- und Knollenfäule so hoch sei wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Die niedersächsische Landwirtschaftsministerin beurteilt die Situation als äußerst kritisch und hebt hervor, dass vor allem Bio-Kartoffelbauern, die keine chemischen Pflanzenschutzmittel nutzen dürfen, besonders gefährdet sind. Der vermehrte Krankheitsbefall führt zu Angst vor signifikanten Ernteausfällen.

Wirtschaftliche Auswirkungen für Verbraucher

Die Schwierigkeiten in der Ernte könnten sich bald auch auf die Preise für Kartoffeln auswirken. Riggert erwartet, dass die Preise auf dem relativ hohen Niveau des Vorjahres verbleiben werden. Dies könnte bedeutet, dass Verbraucher höhere Preise zahlen müssen, was für viele eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellt. Besonders in Zeiten, in denen Verbraucher auf Schnäppchen achten, könnte dies zu einem gewissen Unmut führen.

Wachsende Resistenz gegen Fungizide

Ein weiteres ernsthaftes Problem ist die zunehmende Resistenz des Pilzes gegen die verfügbaren Fungizide. Riggert, der zudem im Beirat der Union der deutschen Kartoffelwirtschaft (Unika) tätig ist, fordert eine breitere Palette an zugelassenen Bekämpfungsmitteln. Es sei kontraproduktiv, dass die Anzahl der wirksamen Substanzen Jahr für Jahr abnehme, besonders in Anbetracht der Herausforderungen, vor denen die Erzeuger stehen.

Sicht auf die Zukunft und die Auswirkungen des Klimawandels

Obwohl die Kartoffelbauern versuchen, das Beste aus der schwierigen Situation zu machen, bleibt der Ausblick in diesem Jahr gedämpft. Eine Kombination aus nassen Böden, die das Befahren der Ackerflächen erschweren, und fehlenden Mitteln zur Bekämpfung von Schädlingen stellt eine ernsthafte Bedrohung für die gesamte Branche dar. Experten und Landwirte müssen dringend neue Lösungen finden, um die Folgen des Klimawandels und der sich verschlechternden Wetterlagen zu bewältigen, um die Zukunft der Bio-Landwirtschaft in Deutschland zu sichern.

Die aktuellen Entwicklungen im Kartoffelanbau stehen somit nicht nur für regionalen Herausforderungen, sondern spiegeln auch weltweite Trends wider, bei denen Landwirte zunehmend unter dem unfassbaren Druck durch Klimafaktoren leiden. Die Unterstützung und Aufmerksamkeit von Seiten der Politik sind nun wichtiger denn je.

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Lebt in Stuttgarts Umland und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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