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Startschuss für die Planung: Schnellzugverbindung Berlin-Görlitz im Fokus

Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Bahnchef Richard Lutz haben in Görlitz eine wichtige Vereinbarung zur Planung der Schnellzugstrecke Berlin-Cottbus-Görlitz unterzeichnet, um den Strukturwandel in der Kohle-region Sachsen voranzutreiben, während die tatsächliche Inbetriebnahme eines ICE in der Oberlausitz weiterhin ungewiss bleibt.

Wichtiger Schritt für die Anbindung der Lausitz an das Schienennetz

Die Unterzeichnung einer neuen Vereinbarung in Görlitz könnte weitreichende Auswirkungen auf die Region haben. Verkehrsminister Volker Wissing und DB-Chef Richard Lutz setzen ein Zeichen fürs Bahnland Sachsen.

Unterzeichnung einer Vereinbarung für Schienenprojekte

Am Mittwoch haben die Verkehrsexperten Volker Wissing, Bundesverkehrsminister der FDP, und Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, in Görlitz eine Vereinbarung zur Planung von vier bedeutenden Schienenprojekten in Sachsen unterzeichnet. Dazu zählen unter anderem die Schnellstrecke Berlin-Cottbus-Görlitz, die seit Jahren auf dem Tapet ist, sowie weitere Verbindungen wie Graustein – Spreewitz und Leipzig – Merseburg.

Ein Prestigeprojekt für die Strukturwandel

Die geplante Schnellbahntrasse Berlin-Cottbus-Görlitz ist ein zentrales Vorhaben im Rahmen des Strukturwandels für das Lausitzer Kohlerevier. Die Region erhofft sich von dem Ausbau eine wirtschaftliche Belebung und eine verbesserte Anbindung an bedeutende Metropolen. Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) bezeichnete den Tag der Unterzeichnung als „gut für das Bahnland Sachsen“ und betonte die Notwendigkeit, die Planungen zügig voranzutreiben.

Wirtschaftliche Perspektiven und Hürden

Obwohl das Gesamtvolumen für den Ausbau der Bahnstrecke mit über 1,2 Milliarden Euro veranschlagt ist, stehen noch Herausforderungen bevor. Die Bahnverbindung könnte sich aufgrund der derzeit niedrigen Fahrgastzahlen als defizitär herausstellen. Eine belastbare Kostenkalkulation wird erst nach der Vorplanung zur Verfügung stehen, was eine genaue Bewertung der Wirtschaftlichkeit ermöglicht.

Politische Verpflichtungen und Forderungen

Caren Lay, Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke, kritisierte, dass die Deutsche Bahn am Mittwoch nicht einmal den Bahnhof Görlitz anfährt. Sie erinnert daran, dass Deutschland 2003 im Staatsvertrag mit Polen die Elektrifizierung der Strecke zwischen Dresden und Görlitz zugesichert hat. Lay fordert, dass der Bund endlich seiner Verpflichtung nachkommt und die notwendige Fernbahnanbindung realisiert.

Ausblick und Bedeutung für die Region

Die Vereinbarung zur Planung markiert einen entscheidenden Moment für die Region Oberlausitz und deren Anbindung an größere Verkehrsnetze. Das Zusammenspiel zwischen Bund, Ländern und der Deutschen Bahn könnte entscheidend dafür sein, wie nachhaltig diese Region wirtschaftlich profitiert. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die geplanten Vorhaben in die Realität umzusetzen und die Aufwendungen zu rechtfertigen.

Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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