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DAK-Studie: Hessen kämpft mit steigendem Krankenstand und psychischen Erkrankungen

Der Krankenstand unter DAK-versicherten Erwerbstätigen in Hessen erreichte im ersten Halbjahr 2024 mit 5,9 Prozent, dem höchsten Wert seit sieben Jahren, ein Rekordniveau, während ein alarmierender Anstieg psychischer Erkrankungen wie Depressionen um 20 Prozent festgestellt wurde, was Arbeitgeber dazu auffordert, verstärkt auf die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu achten.

Besorgniserregender Krankenstand in Hessen

Im ersten Halbjahr 2024 stellt die DAK einen alarmierenden Trend fest: Der Krankenstand bei den Erwerbstätigen in Hessen liegt bei 5,9 Prozent und übertrifft damit den bundesweiten Durchschnitt um 0,2 Prozentpunkte. Diese Zahl zeigt, dass an jedem Tag im Durchschnitt 59 von 1.000 DAK-versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben waren. Verglichen mit dem Vorjahr zeigt sich zudem ein Anstieg, denn im ersten Halbjahr 2023 betrug der Krankenstand bereits 5,6 Prozent, was damals der höchste Wert seit sieben Jahren war.

Ursachen der hohen Fehltage

Die DAK hebt hervor, dass jeder hessische Beschäftigte im Schnitt 10,8 Fehltage hatte. Über 50 Prozent der Arbeitnehmer waren in den ersten sechs Monaten mindestens einmal krankgeschrieben. Besonders auffällig ist der signifikante Anstieg psychischer Erkrankungen: Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Anstieg um 20 Prozent bei Fehltagen aufgrund von Depressionen und Anpassungsstörungen verzeichnet. Diese Art von Erkrankungen hat mit 191 Fehltagen je 100 Versicherte die zweithöchste Anzahl an Fehltagen verursacht.

Psychische Gesundheit im Fokus

Britta Dalhoff, die Landeschefin der DAK in Hessen, äußert sich besorgt über die wachsenden Zahlen und appelliert an die Arbeitgeber, sich intensiver mit der psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeiter auseinanderzusetzen. „In diesen Krieg- und Krisenzeiten stehen die Beschäftigten in Hessen weiterhin unter Druck,“ erklärt sie. Die Notwendigkeit, Stress und Belastungen am Arbeitsplatz anzugehen, ist dringlicher denn je, um die Gesundheit der Mitarbeiter langfristig zu sichern.

Vergleich der häufigsten Erkrankungen

Die häufigsten Ursachen für Arbeitsausfälle bleiben Atemwegserkrankungen, die mit 220 Fehltagen je 100 Versicherte einen hohen Wert darstellen, obwohl dies im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen ist (237 Tage). Auch Muskel-Skelett-Erkrankungen, insbesondere Rückenschmerzen, sind mit 186 Fehltagen je 100 Versicherte von Bedeutung. Diese Statistiken verdeutlichen, dass nicht nur psychische, sondern auch körperliche Beschwerden einen hohen Einfluss auf den Krankenstand haben.

Wichtigkeit der Ergebnisse

Diese Erkenntnisse sind nicht nur für Arbeitgeber in Hessen relevant, sondern spiegeln auch einen allgemeinen Trend wider, der die Beschäftigten aller Branchen betrifft. Angesichts des steigenden Krankenstandes ist es unerlässlich, sowohl medizinische als auch soziale Maßnahmen zu ergreifen, um den Gesundheitszustand der Arbeitnehmerschaft zu verbessern. Das Wohlbefinden der Beschäftigten sollte in den Mittelpunkt der Unternehmensstrategien rücken, um die Arbeitsfähigkeit und Produktivität langfristig zu sichern.