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Schlafstörungen und Cannabis: Expertenrat zur richtigen Anwendung

Der Artikel vom 23. Juli 2024, verfasst von Felicitas Breschendorf, beleuchtet die Kontroversen rund um die Verwendung von Cannabis zur Behandlung von Schlafstörungen in Deutschland, hebt die Rolle der Psychiaterin Kirsten Müller-Vahl hervor, die vorschlägt, dass medizinisches Cannabis für Betroffene sinnvoll sein kann, während sie gleichzeitig vor den Risiken einer Selbsttherapie bei Freizeitkonsumenten warnt.

In der zunehmend offen diskutierten Thematik der Schlafstörungen zeigt sich eine interessante Grenze zwischen medizinischer Anwendung und Freizeitkonsum von Cannabis. Immer mehr Menschen greifen auf Cannabis zurück, um ihre Schlafqualität zu verbessern. Doch was steckt wirklich hinter diesem Trend?

Die Rolle der Telemedizin in der Verschreibung von Cannabis

Telemediziner stehen im Mittelpunkt eines wachsenden Trends: Die Verschreibung von Cannabis bei Schlafproblemen. Dies geschieht oft durch schnelle, unkomplizierte Online-Konsultationen. Die Psychiaterin Kirsten Müller-Vahl äußert Bedenken hinsichtlich dieser Praxis, insbesondere wenn Patienten nicht ausreichend untersucht werden. „Ein Arzt muss zunächst die Ursache der Schlafstörungen prüfen und welche Behandlung am sinnvollsten ist“, erklärt sie.

Skepsis gegenüber medizinischem Cannabis

Obwohl die Teil-Legalisierung von Cannabis im April 2024 die Verschreibung von medizinischen Produkten erleichtert hat, bleibt Skepsis in der Ärzteschaft bestehen. Viele Mediziner sind vorsichtig und zögern, Cannabis als erste Behandlungsoption anzusehen, da es häufig nicht die primäre Wahl für die Schlaftherapie ist.

Risiken und Nebenwirkungen von Cannabis

  • Müdigkeit und Benommenheit: Diese können kurzfristig zu besserem Schlaf führen.
  • Negative Effekte: Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen Ängste und Schwindel, die den Schlaf sogar verschlechtern können.
  • Langzeitfolgen: Im schlimmsten Fall kann der Konsum von Cannabis Psychosen hervorrufen.

Experten wie Müller-Vahl warnen darüber hinaus, dass Menschen ohne medizinische Indikation „Selbsttherapie“ betreiben, wenn sie Cannabis zur Verbesserung ihres Schlafs verwenden. ”Von einer Selbsttherapie würde ich immer abraten“, sagt sie.

Anzeichen einer Veränderung in der Gesellschaft

Die zunehmende Akzeptanz von Cannabis in der Gesellschaft spiegelt sich nicht nur in der Freizeitnutzung wider, sondern auch in der steigenden Zahl von Patienten, die diese Methode zur Behandlung ihrer Schlafstörungen in Betracht ziehen. Müller-Vahl stellt fest, dass ärztlich verordnete Anwendungen bei schwerwiegenden Erkrankungen durchaus sinnvoll sein können, solange eine fundierte Diagnose im Voraus steht.

Cannabis als mögliches Heilmittel

Während einige Mediziner Skepsis zeigen, sieht Müller-Vahl eine klare Indikation für den Einsatz von cannabisbasierten Medikamenten bei Schlafstörungen. „Ohne jeden Zweifel sind Schlafstörungen eine mögliche Indikation für cannabisbasierte Medikamente“, erklärt sie. Dies wirft die Frage auf, wie sich die Behandlungsmethoden in Zukunft entwickeln könnten, da immer mehr Patienten alternative Heilmethoden suchen.

Abschließend bleibt zu sagen, dass der Konsum von Cannabis zum Einschlafen nicht ohne Risiko ist. Während Telemedizin ein vielversprechendes Tool für Patienten ist, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass Diagnosen gründlich gestellt werden, um den bestmöglichen Therapieansatz zu finden.

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