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Ein Herz aus der Ferne: Antonina Demydova ringt mit der Sehnsucht nach Charkiw

Teaser: „Antonina Demydova und ihre Tochter Vasilisa, die vor über zwei Jahren aus der kriegsgeplagten Ukraine nach Oldenburg geflohen sind, kämpfen trotz ehrenamtlicher Tätigkeiten und sportlicher Erfolge weiterhin mit der Sehnsucht nach ihrer Heimatstadt Charkiw und der Hoffnung auf eine Rückkehr.“

Oldenburg – Der andauernde Krieg in der Ukraine hat nicht nur das Leben der Menschen vor Ort verändert, sondern auch das Schicksal zahlreicher geflüchteter Familien in Deutschland. Diese neuen Realitäten sind für viele, die Sicherheit und Frieden suchten, oft von Trauer und Unsicherheit geprägt. Ein Beispiel dafür ist die Geschichte von Antonina Demydova (43) und ihrer Tochter Vasilisa (14), die vor über zwei Jahren nach Oldenburg geflohen sind.

Die Herausforderungen der Integration

Der Weg zur Integration in ein neues Land kann für Geflüchtete äußerst herausfordernd sein. Antonina Demydova hat sich unermüdlich eingesetzt, um anderen in ähnlichen Situationen zu helfen. Ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten erstrecken sich über zahlreiche Organisationen, einschließlich einer Beratungsstelle in Oldenburg und einem Projekt, das ein Malbuch zur Unterstützung ukrainischer Kinder entwickeln soll. Jedoch bleibt die Herausforderung, dass sie nicht in ihrem erlernten Beruf als Psychotherapeutin arbeiten kann. Laut Antonina ist dies eine Folge der deutschen Bürokratie, und sie beschreibt es als demütigend, erstmals auf staatliche Unterstützung angewiesen zu sein.

Der schmerzhafte Abschied

Der Abschied von der Heimat und dem Ehemann im Jahr 2022 war für Antonina ein unglaublicher emotionaler Kampf. Der Moment, in dem sie und ihre Tochter Charkiw verließen, während ihr Mann auf dem Bahnsteig zurückbleiben musste, war eine der schwersten Erfahrungen ihres Lebens. Sie erzählt: „Er wusste, dass ich nicht gefahren wäre, wenn ich gewusst hätte, dass er nicht mitkommt.“ Diese Tragödie teilt sie mit vielen anderen, die getrennt von ihren Familien sind, was die Sehnsucht nach der Heimat umso schmerzhafter macht.

Hoffnung auf Rückkehr

Trotz der Schwierigkeiten bleibt Antonina optimistisch. Ihre Verwandten leben zumeist in Sicherheit, ihre Eltern sind in Spanien untergekommen, während ihr Mann in der Ukraine eine wichtige Rolle spielt, indem er Unterstützung für Bedürftige leistet. Diese positiven Nachrichten geben Antonina und ihrer Tochter eine gewisse Hoffnung, die jedoch oft von der Angst um die Angehörigen überschattet wird. Insbesondere Vasilisa hat Schwierigkeiten mit der Trennung von ihrem Vater, was den Alltag zusätzlich belastet.

Sport als Ventil

Um mit den emotionalen Belastungen umzugehen und neue Energie zu tanken, hat Antonina auch eine Leidenschaft für den Sport entwickelt. Sie nahm bereits als Teil einer ukrainischen Staffel am Oldenburg Marathon teil und engagiert sich im Fitness- und Tanzbereich. Ihre Tochter Vasilisa wiederum zeigt Erfolge im Fechten, was beiden eine willkommene Ablenkung vom stressigen Alltag bietet. Der Sport bringt nicht nur Freude, sondern hilft ihnen auch, soziale Kontakte zu knüpfen und sich in der neuen Umgebung wohler zu fühlen.

Die Geschichte von Antonina und Vasilisa steht stellvertretend für viele geflüchtete Familien, die mit der Doppelschwere von Integration und Trennung kämpfen. Die Sehnsucht nach ihrer Heimat bleibt stark, und die Hoffnung auf eine Rückkehr in die Ukraine, trotz der gegenwärtigen Umstände, ist ein Lichtblick, das sie weiterhin antreibt.

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