Reutlingen

Tiergestützte Seelsorge: Pfarrerin bringt Alpakas und Lamas ins Hospiz

Die heilende Kraft von Lamas und Alpakas in der Seelsorge

Die evangelische Pfarrerin Wiltrud Bauer setzt in ihrer Seelsorgearbeit auf unkonventionelle Helfer: Lamas und Alpakas begleiten sie zu Besuchen im Hospiz, in Altenheimen und bei behinderten Kindern. Diese Tiere sind nicht nur Türöffner, sondern auch Herzensöffner, wie die Theologin aus dem saarländischen Schiffweiler betont. Aktuell teilt sie ihren Stall mit fünf Alpakas und drei Lamas.

Bei den Begegnungen mit den Tieren entstehen oft berührende Momente, die Bauer als „Sternstunden“ bezeichnet. Die Wirkung auf die Menschen ist dabei bemerkenswert: Kranke vergessen ihre Schmerzen, stehen aus dem Rollstuhl auf und folgen den Tieren, um deren Nähe zu spüren. Es geht darum, Menschen schöne Augenblicke zu schenken, denn das Glück ist gut für die Seele. Ein besonderes Beispiel war eine Frau im Hospiz, die nach dem Besuch der Alpakas ruhig einschlief und in Frieden von uns ging.

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Ein Netzwerk für tiergestützte Seelsorge

Die Pfarrerin ist Teil eines wachsenden Netzwerks von Geistlichen, die auf tiergestützte Seelsorge setzen. Neben Bauer arbeiten auch andere Kollegen in Deutschland mit Tieren, darunter Ulrike Schaich aus Reutlingen mit Lamas und Peter Otten aus Köln mit seinem Hund Greta. Der Austausch untereinander wird als sehr bereichernd wahrgenommen und Bauer ist überzeugt, dass diese Art der Seelsorge weiter ausgebaut werden sollte.

Die Tiere ermöglichen Zugänge zu den Herzen der Menschen, die auf andere Weise verschlossen bleiben würden. Diese besondere Form der Seelsorge zeigt Wirkung in verschiedenen Lebenssituationen, sei es nach einem Verlust, während einer Lebenskrise oder einfach als unterstützende Begleitung im Alltag. Um den Gesprächseinstieg zu erleichtern, bietet Wiltrud Bauer auch Spaziergänge mit ihren Tieren an, da sie fest davon überzeugt ist, dass die sensiblen Tiere eine besondere Verbindung zu den Menschen aufbauen können.

Tierische Predigten für die Gemeinde

Die Arbeit mit Tieren ist für Bauer nicht nur ein persönliches Anliegen, sondern auch ein beruflicher Schwerpunkt. Sie wünscht sich, dass diese Form der Seelsorge offiziell anerkannt und als fester Bestandteil ihrer Arbeit als Pfarrerin gewürdigt wird. Für sie ist es oft einfacher, über die Tiere Menschen zu erreichen als allein über Worte und Gebete in der Kirche.

In der Sommerkirche der „Hoffnungskirchengemeinde“ in Dörrenbach, Landsweiler-Schiffweiler, Ottweiler und Wiebelskirchen stehen tierische Themen im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Kamel, Esel & Co“ beschäftigen sich die Pfarrerinnen und Pfarrer in ihren Predigten mit verschiedenen Tierarten. In Bauers Gottesdienst sind sogar Hunde willkommen und auch einige ihrer Alpaka-Kollegen werden die Kirche besuchen. Die Gemeinde, zu der rund 11.000 Protestanten gehören, freut sich auf diese besondere und tierische Predigtreihe.

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