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Inklusiver Katastrophenschutz für Menschen mit Behinderungen: Herausforderungen und Maßnahmen

Wie uns die Flutkatastrophe im Ahrtal zum Umdenken zwingt

Die Ereignisse der tragischen Ahrtal-Flut 2021 werfen einen Schatten auf die inklusive Katastrophenschutzpolitik in Deutschland. Bei dem Hochwasser kamen zwölf Menschen mit Behinderungen in einem Wohnheim in Sinzing ums Leben. Trotz dieses schrecklichen Vorfalls hat sich seitdem nur wenig verbessert.

Das Risiko für Menschen mit Behinderungen bei Naturkatastrophen

Die Vereinten Nationen betonen, dass Menschen mit Behinderungen weltweit viermal häufiger von Naturkatastrophen betroffen sind und ein höheres Risiko haben, verletzt oder getötet zu werden. Diese Erkenntnisse haben dazu geführt, dass Wissenschaftler wie Friedrich Gabel vom Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen Maßnahmen zum Katastrophenmanagement und der Inklusion von Menschen mit Behinderungen untersuchen.

Mangelnde einheitliche Regelungen im Katastrophenschutz

Trotz des Artikel 11 der UN-Behindertenrechtskonvention fehlen in Deutschland strategische Maßnahmen, um Menschen mit Behinderungen angemessen in den Katastrophenschutz einzubeziehen. Zuständigkeiten zwischen den Ländern, Kommunen und dem Bund im Zusammenhang mit dem Katastrophenschutz sind oft unklar, was zu einer Inkonsistenz in den Maßnahmen führt. Einheitliche Regelungen zur Beseitigung von Barrieren sind derzeit abhängig von individuellem Engagement und Bereitschaft.

Initiativen und Handlungsbedarf in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg hat im Juni eine bahnbrechende Initiative zur inklusiven Katastrophenvorsorge gestartet, in der verschiedene Organisationen zusammenarbeiten. Es fehlen jedoch weiterhin klare Leitfäden und Informationen zur Vorbereitung auf Katastrophen in einfacher Sprache und Gebärdensprache.

Menschen mit Behinderungen als Experten in den Fokus rücken

Es wird deutlich, dass Menschen mit Behinderungen in politische Entscheidungen zur Klima- und Katastrophenschutzvorbereitung zu wenig einbezogen werden. Nancy Frind vom Landesverband für Frauen mit Behinderungen Thüringen (LaFit) betont die Bedeutung der Einbeziehung von Verbänden, die sich für Menschen mit Behinderungen einsetzen. Sie fordert konkrete Maßnahmen wie Wasserspender auf öffentlichen Plätzen und barrierefreie Schutzräume für heiße Tage, um die Inklusion und Sicherheit von Menschen mit Behinderungen zu gewährleisten.

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