Die Mückenplage am Bodensee sorgt für Unruhe in der Tourismus-Branche, besonders bei Campern. Die Region am Bodensee erlebt in diesem Jahr eine ungewöhnlich starke Mückenpopulation, die viele Urlauber vergrault. Bereits vor Beginn der Hauptsaison berichten Campingplatzbetreiber von Gästerückgängen und vorzeitigen Abreisen.
Auswirkungen auf die Tourismusbranche
Die Besucherzahlen brechen drastisch ein, vor allem auf Campingplätzen entlang des Bodensees. Campingerlebnisse werden durch die Mückenplage getrübt, da Gäste aufgrund der massiven Mückenaktivität nicht im Freien bleiben können. Die Besitzer von Campingplätzen wie Ralf Ackermann in Kressbronn und Erich Krapf in Iriswiese sehen sich mit einer schwierigen Saison konfrontiert, da die Urlauber vorzeitig abreisen.
Die Mückenproblematik wird durch das warme und feuchte Frühlingswetter sowie das Hochwasser Anfang Juni begünstigt. Dirk Reichle von der KABS beschreibt die diesjährige Mückensaison als eine der schlimmsten in den letzten 35 Jahren. Die südwestlichen Regionen entlang des Rheins und in Südhessen sind besonders stark von der Mückenplage betroffen.
Reaktion der Tourismusbranche
Nicht nur Campingplatzbetreiber sind von der Krise betroffen, sondern auch Hotel-, Restaurant- und Biergartenbesitzer am Bodensee. Uwe Felix vom Hotel Traube am See in Fischbach berichtet von einem Belegungsrückgang von 15 bis 20 Prozent. Stornierungen und weniger kurzfristige Buchungen beeinträchtigen das Geschäft zusätzlich.
Trotz der Herausforderungen betont die Deutsche Bodensee Tourismus GmbH, dass die Situation nicht so dramatisch ist wie in manchen Schlagzeilen dargestellt. Die Bodensee-Schifffahrt läuft weiterhin, die Radwege sind befahrbar, und das zeitweilige Badeverbot wurde aufgehoben. Manfred Lang vom Romantikhotel Residenz am See in Meersburg weist darauf hin, dass die negativen Berichte die Realität vor Ort verzerren und viele Gäste verunsichern.
Obwohl die Mückenbekämpfungsmittel knapp werden, gibt es alternative Schutzmaßnahmen gegen die Schnakenplage. Die Tourismusbranche am Bodensee hofft auf eine Besserung der Situation, um den Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. (mt mit Material von dpa)