Unglückliches Schicksal für Ehepaar in Thüringen: Haus nach 22 Jahren Duldung abreißen
In Lippersdorf-Erdmannsdorf, Thüringen, steht Maurer Joachim Poser (66) tränenreich, während seine Frau Marion (61) einen Brief vom Bauordnungsamt des Landkreises Saale-Holzland festhält. Dieser Brief verkündet eine Schocknachricht für das Paar: Nach 22 Jahren sollen sie ihr geliebtes Haus abreißen.
Das Problem laut Bauordnungsamt besteht darin, dass es keine gültige Baugenehmigung für das „Paradies“ gibt und auch keine Aussicht auf eine nachträgliche Genehmigung.
Keine Hoffnung auf Rettung
Die Behörde stellt klar: „Das bereits ausgeführte Bauprojekt ist nicht nur formal rechtswidrig, sondern auch inhaltlich rechtswidrig.“ Ein Rückbau wurde angeordnet, ohne Ausnahmen. Den Posers wurde eine Frist von sieben Monaten gesetzt, um das Haus abzureißen.
Rückblickend erzählt Joachim Poser, dass sie das Grundstück im idyllischen Ölsnitzgrund in Thüringen im Jahr 2003 erworben haben. „Dort stand eine heruntergekommene Laube“, erinnert er sich. „Als ich damals auf dem Dach stand, brach ich ein – alles war völlig marode.“
Leidenschaftlicher Aufbau
Joachim Poser arbeitete sechs Jahre lang hart, schleppte Steine in der Schubkarre den steilen Hang hinauf, dämmte und verputzte alles neu. Er investierte 30.000 Euro in das Haus.
Marion Poser erklärt: „Dann war endlich unser kleines Paradies fertig. Jedes Jahr von Mai bis Oktober verbringen wir hier.“ Sie besitzen zwar eine kleine Wohnung in St. Gangloff, aber für sie bedeutet dieses Stück Land Freiheit und Entspannung.
Ein Zuhause mit vielen Erinnerungen
Das Ehepaar genießt die Ruhe und die Natur. Sie beobachten Rehe am Waldesrand und eine Herde Mufflons, die regelmäßig vorbeischaut. Sie kümmern sich liebevoll um ihren Garten und schneiden ihre Rosen.
Marion Poser erzählt von vielen Familienfeiern, die sie in ihrem Haus abgehalten haben. „Mein 60. Geburtstag, der Junggesellenabschied unseres Sohnes Tim (36), viele Grillpartys – all diese Erinnerungen sind mit unserem Häuschen verbunden. Hier schlägt unser Herz.“
Unerwarteter Besuch nach 22 Jahren
Das Paar war schockiert, als im Jahr 2023 plötzlich eine Drohne über dem Ölsnitzgrund kreiste und alles akribisch fotografierte. Dies geschah nach einer anonymen Anzeige, die zu einer Überprüfung aller 94 Grundstücke führte.
Joachim Poser sagt: „Wir hatten das Gefühl, dass etwas im Gange ist.“ Das Paar hat Einspruch eingelegt, aber der Ausgang ist noch ungewiss.
Marion Poser gibt zu: „Wenn wir tatsächlich abreißen müssen, kommen Kosten von 15.000 Euro auf uns zu – Geld, das wir nicht haben. Uns bleibt derzeit nur die Hoffnung, was uns jeden Tag zermürbt.“