Darum sind die Wartezeiten für deutsche Pässe in Köln so lang
Die langen Wartezeiten in den Kölner Ämtern sorgen derzeit für Unmut bei den Bürgern. Wer einen Reisepass benötigt, muss doppelt so lange warten wie üblich. Noch schlimmer trifft es diejenigen, die eine Einbürgerung anstreben, da bis Ende 2024 keine Termine mehr verfügbar sind. Doch warum ist das so?
Niedrigere Hürden für die Einbürgerung
Die gute Nachricht: Seit Ende Juni können Ausländer, die die deutsche Staatsbürgerschaft anstreben, schneller als bisher einen deutschen Pass erhalten. Das Gesetz wurde geändert, sodass nun nur noch fünf Jahre Aufenthalt in Deutschland erforderlich sind, im Gegensatz zu den bisherigen acht Jahren. Zudem wurden die Sprachbarrieren reduziert, um den Prozess zu erleichtern.
Personalverdopplung im Kölner Ausländeramt
Die Folgen dieser Gesetzesänderung spürt jedoch das Kölner Ausländeramt. Aufgrund der hohen Anfrage von Einbürgerungsanträgen stehen bis zum Jahresende keine Termine mehr zur Verfügung. Die Stadt plant, das Personal für diese Angelegenheiten zu verdreifachen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Im vergangenen Jahr wurden 3.800 Menschen eingebürgert, doch es wird erwartet, dass diese Zahl auf bis zu 10.000 steigen wird.
Lange Wartezeiten auf Reisepässe für Kölner Bürger
Nicht nur Ausländer sind betroffen, auch deutsche Staatsbürger müssen Geduld aufbringen. Die Wartezeiten für die Ausstellung eines Reisepasses betragen derzeit bis zu acht Wochen. Ein Grund dafür sind die verzögerten Produktionszeiten in der Bundesdruckerei. Die Kölner Kundenzentren bemühen sich um individuelle Lösungen, die mit zusätzlichen Kosten verbunden sind.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Verwaltung in Köln vor Herausforderungen steht, um den gestiegenen Bedarf an Passdokumenten und Einbürgerungen zu bewältigen. Bürgerinnen und Bürger, die auf einen Pass oder eine Einbürgerung warten, sollten sich auf längere Wartezeiten einstellen und gegebenenfalls alternative Lösungen in Betracht ziehen.